Alexandra Kohlbauer ist Betriebshelferin. Sie arbeitet, wenn der Bauer oder die Bäuerin für eine Weile ausfällt. Wegen Krankheit, einer Operation oder einer Reha. „Meist bin ich etwa drei Monate im Einsatz.“ Sie ist die Helferin in der Not. Unverzichtbar für die Landwirte. Ohne jemanden wie Alexandra Kohlbauer könnten viele Betriebe nicht weiterlaufen. Die Tiere würden nicht versorgt, die Felder nicht bestellt, die Ernte fiele aus.
Es kommt vor, dass ein Bauer ungläubig schaut, wenn Alexandra Kohlbauer das erste Mal vor ihm steht. Eine Frau? Und dann noch so jung? „Können Sie überhaupt Traktor fahren?“ Eine typische Frage, denn Kohlbauer ist erst 19. Aber natürlich kann sie das. Schließlich ist sie ausgebildete Landwirtin und selbst auf einem Bauernhof groß geworden. Ihr Können wird sie dann in den nächsten Monaten unter Beweis stellen.
Täglich Hilfe für zwei Bauernhöfe
Seit zwei Jahren arbeitet sie auf Höfen rund um Sankt Roman in Oberösterreich. Zwei Betriebe betreut sie am Tag. Jeder neue Einsatz ist ein Sprung ins kalte Wasser: Was genau sie zu tun hat, weiß sie vorher nicht. „Das Einarbeiten geht aber schnell. Hier in der Gegend gibt es viele Milchbetriebe. Die Abläufe sind da ähnlich. Außerdem ist ja meist noch ein Verwandter da, der sich auskennt und Fragen beantworten kann.“
Ihr Arbeitstag beginnt gegen sechs Uhr. Sie melkt die Kühe, gibt ihnen Futter. Auch das Besamen gehört zu ihren Aufgaben. Ist sie mittags mit der Arbeit fertig, fährt sie nach Hause, um sich um die Kälber im elterlichen Betrieb zu kümmern, den sie später einmal übernehmen möchte. Nachmittags geht es zum zweiten Bauernhof. Manchmal ist es auch mehr als eine reine Arbeitsbeziehung, die sie mit den Höfen verbindet: „Wenn man sich gut versteht, wird man auch ein bisschen der Teil der Familie.“
