Ort der Hoffnung: Steyler Kantine für Kinder in Panama

Es gab viele Tage, an denen Jaqueline Sivala ihren Kindern nichts zu essen geben konnte. Durch die Pandemie hatte sie ihre Jobs als Putzfrau verloren. Vom Vater der Kinder war keine Hilfe zu erwarten – der hatte die Familie schon vor Jahren für eine andere Frau verlassen. In ihrer Verzweiflung wandte sich die heute 43-Jährige an den Priester ihrer Gemeinde und bat um Hilfe. Seitdem muss sie sich wegen ihrer Kinder keine Sorgen mehr machen. „Sie gehen jetzt in die Kinderkantine Santa Teresita“, erzählt sie. „Dort bekommen sie ein kostenloses Frühstück und Mittagessen.“

Die Gegend, in der die Steyler Pater Eugene Cudjo und Johannes Weys mit ihrem Team die Kinderkantine betreiben, ist von großer Armut geprägt. Die Familien wohnen in Baracken, ein Großteil der Mütter ist alleinerziehend und die Mehrheit der Männer und Frauen hat keinen Verdienst. Das heißt, sie sind auch nicht sozialversichert, haben keinen Anspruch auf Rente und keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Viele Kinder sind unterernährt.

Viel mehr als ein Mittagessen

Zurzeit suchen 65 Jungen und Mädchen aus den ärmsten Familien des Slums regelmäßig die Steyler Kantine auf. Dort bekommen sie nicht nur warme Mahlzeiten. Die Kinder erhalten auch, wenn benötigt, Kleidung und Schulmaterialien. Weil die Kantine am Wochenende geschlossen ist, können die Familien dann Lebensmittel
mit nach Hause nehmen.

Für die alleinerziehenden Mütter ist es besonders wichtig, dass die Kinder auch nach dem Mittagessen in der Kantine bleiben können. Dort werden sie betreut oder machen in der Bibliothek ihre Hausaufgaben.„Als ich früher in fremden Häusern geputzt habe, musste ich oft meine Kinder allein lassen“, sagt Jaqueline Sivala. „Jetzt weiß ich, dass es ihnen gut geht, während ich arbeite oder Arbeit suche.“

Die Steyler Kantine unterstützt Kinder und ihre Familien

Die Mütter helfen abwechselnd in der Küche, lernen dabei auch etwas über gesunde, nährstoffreiche Ernährung. Außerdem werden Kurse in Erziehung angeboten. „Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, was ich ohne die Kantine machen würde. Dort können meine Kinder in einer christlichen Gemeinschaft mit anderen wachsen und aufwachsen“, so Jaqueline Sivala.

Ein großes Anliegen der beiden Steyler Missionare ist es, noch mehr Kinder zu unterstützen. Vor der Pandemie konnten etwa 150 Kinder täglich zur Kantine kommen und so viele sollen es wieder werden.

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