Erstellt von Eva Fischer

Oben sein: Der Pilot

Hubschrauber der Bundespolizei
Die Hubschrauber der Bundespolizei erreichen eine Maximalgeschwindigkeit von 250 km/h

Im blauen Hubschrauber der Bundespolizei fliegt Jörg Sparbrodt durch ganz Deutschland | Foto: istock

Jörg Sparbrodt, 50, aus Sankt Augustin fliegt Hubschrauber – im Dienst der Bundespolizei rettet er Menschenleben

Blau oder orange? Ein Blick in den Dienstplan verrät Jörg Sparbrodt, in welchen Hubschrauber er steigt – in den blauen der Bundespolizeifliegerstaffel Sankt Augustin-Hangelar oder in den orangefarbenen Christoph, den Rettungshubschrauber der Luftrettungszentren Köln und Duisburg. Seit 20 Jahren arbeitet der Polizeivollzugsbeamte als Pilot, pendelt zwischen drei Standorten hin und her. Für ihn ist es ein Traumjob.

Es sind die besonderen Flugeigenschaften eines Hubschraubers, die es ihm angetan haben. „Es ist wohl das raffinierteste Fluggerät, das die Menschheit je konstruiert hat. Es kann schweben und in alle Richtungen fliegen.“ Auch wenn ein Verkehrsflugzeug drei Mal so schnell ist und viel mehr Höhe erreicht, würde er immer beim Hubschrauber bleiben. „Wir können überall landen, auf der Autobahn, auf Brücken, in Gärten, mitten in der Stadt und wir bewegen uns viel freier durch die Luft.“

In ganz Deutschland unterwegs

Für die Bundespolizei überwacht er im Cockpit die Hauptstrecken der Bahn, beispielsweise um Buntmetalldiebstähle zu verhindern. Er unterstützt die Bodenkräfte bei Fahndungseinsätzen, verfolgt Verdächtige, kontrolliert Grenzübergänge. Wenn es schnell gehen muss, befördert er Kolleginnen und Kollegen zu ihren Einsatzorten.

Seine Aufträge führen den 50-Jährigen durch ganz Deutschland. Von Bonn bis Berlin benötigt er bei schönem Wetter im leichten Transport- hubschrauber weniger als zwei Stunden und erreicht eine Maximalgeschwindigkeit von 250 km/h. Höher als 3000 Fuß, also etwa 900 Meter, fliegt er im Polizeieinsatz meist nicht. Im blauen Hubschrauber der Bundespolizei fliegt Jörg Sparbrodt durch ganz Deutschland. Die Schönheit der verschiedenen Land- schaften von oben zu betrachten, im Wechsel der Jahreszeiten – das möchte er nicht mehr missen.

Leben retten

Die Strecken, die er im Rettungshubschrauber zurück- legt, sind dagegen viel kürzer. „Da bin ich nur fünf bis zehn Minuten unterwegs bis zur Landung, fliege auch oft nicht höher als etwa 300 Meter.“ Es sind die spektakulären Ein- sätze, die ihm besonders im Gedächtnis haften bleiben: die Love-Parade-Katastrophe 2010 in Duisburg, die Flut im Ahrtal 2021, tödliche Verkehrs- und Arbeitsunfälle oder die schweren Waldbrände 2022 im Elbsandsteingebirge.

„Man muss bei diesem Job schnell lernen, dass man nicht alle Menschen retten kann. Und immer hoffen, dass der nächste Einsatz wieder gut ausgeht“, sagt er.

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