Arm und abhängig von den Großhändlern – die Lage der philippinischen Reisbauern schien aussichtslos. Dann gründeten die Steyler eine Kooperative für biologischen Landbau. Erste Erfolge zeigen: Dieser Plan hat Zukunft
Lange konnten die Farmer aus Agusan del Sur, einer Provinz auf der philippinischen Insel Mindanao, von den Erträgen ihrer Reisernte kaum leben. Bis Pater Tony Salas SVD mit einigen Kleinbauern aus seiner Gemeinde am Rand der Reisfelder eine Idee hatte:
Gemeinsam mit der Arnold Janssen Stiftung wollten sie die Farmen auf biologischen Reisanbau umstellen. Der kostet weniger und erzielt höhere Verkaufspreise. Und die Reishändler, die die Bauern in Armut hielten, gehen leer aus. Denn Abnehmer des guten, neuen Reises sollte eine Kooperative werden, die ihn dann vermarktet.
Das war 2020. In den vergangenen drei Jahren haben die ersten fünf Farmer den Übergang zum biologischen Reisanbau geschafft, der „in einem aufwendigen Verfahren, das hohe Anforderungen an die Bauern stellt, von der philippinischen Regierung zertifiziert wurde“, sagt Pater Tony stolz.
Die Bedenken der Bauern waren anfangs groß
Einfach war es nicht, die Farmer vom ökologischen Konzept zu überzeugen. „Ich hatte meine Zweifel“, gibt beispielsweise Roy de Rosario zu. „Meine Familie lebt komplett von der Reisernte. Ich hatte Angst, dass ohne Chemie Schädlinge die Pflanzen zerstören.“
So wie er zweifelten viele der Farmer. Letztlich waren es die stark steigenden Preise von chemischem Dünger und Insektiziden, die die Bauern überzeugten, mit dem ökologischen Reisanbau zu beginnen. Kein Dünger kostet eben auch: kein Geld.
Der Bio-Dünger wird selbst hergestellt
Das staatlich anerkannte Schulungszentrum, in dem die Fortbildungen für die Bauern stattfinden, liegt in einem Nachbarort. Die neue gemeinsame Lagerhalle mit Reismühle wurde inmitten der Felder gebaut, wo sich auch die Versuchsfarm befindet. Hier wachsen 102 heimische Reissorten. Welche am besten für ihre Böden geeignet sind, können die Farmer selbst testen.
Auf dem Gelände lernen sie auch, biologischen Dünger selbst herzustellen: aus Melasse, Kokosessig, Algen, lokalen Kräutern, Bambussprossen, getrocknetem Fisch, Bananenbaumsaft und anderen süßen Früchten. Damit werden die Pflanzen dann morgens und abends besprüht.
„Anfangs wollte ich noch Pestizide benutzen, wenn ich Schädlinge sah“, gibt Roy de Rosario zu. „Dann habe ich gelernt zu vertrauen. Jetzt bin ich sicher, dass Schädlinge meinen Pflanzen nichts anhaben können. Denn sie sind gesünder und stärker als früher. Und auch der Boden hat sich erholt.“
Vor allem aber hat der Bauer gemerkt, dass es ihm selbst besser geht. Früher litt er beim Düngen und Spritzen unter Übelkeit – das Gift schadete eben nicht nur den Schädlingen.
Wenn Sie die Kooperative (oder ein ähnliches Steyler Projekt) unterstützen wollen, können Sie spenden:
DEUTSCHLAND
Steyler Mission
IBAN DE77 3862 1500 0000 0110 09
Stichwort: Armutsbekämpfung LJ 1123
ÖSTERREICH
Missionsprokur St. Gabriel International
IBAN AT26 2011 1800 8068 0800
Kennwort: Kooperative Philippinen
SCHWEIZ
Steyler Missionsprokur
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Kennwort: Kooperative Philippinen
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