Leben jetzt: Wie gehen Sie mit Veränderungen um?
Aglaia Szyszkowitz: Ich liebe sie und brauche sie! Sie halten mich wach und jung, und zuweilen versuche ich auch bewusst, sie zu forcieren. Jetzt, wo unsere Kinder fast erwachsen sind und mein Mann und ich wieder mehr Freiheiten haben, habe ich sogar große Lust auf Veränderung!
Lj: Die letzte größere Veränderung, die bei Ihnen anstand …
AS: … war, mit meiner Familie von einem Haus auf dem Land in eine Wohnung mitten in die Großstadt München zu ziehen. Topidee, wenn man an die Pandemie denkt (lacht).
Lj: Für Veränderungen braucht man Mut. Würden Sie von sich selber sagen, dass Sie ein mutiger Mensch sind?
AS: Das weiß ich nicht. In manchen Bereichen ja, in anderen gar nicht. Sagen wir lieber so: Ich habe mit 19 Mut bewiesen, mein Medizinstudium abzubrechen, was mir eigentlich gut gefallen hatte, um mich in diesen Hexenkessel der Schauspielerei zu begeben. Was ich allerdings nie bereut habe: Für mein erstes Theater-Engagement musste ich nach Krefeld ziehen, 1000 Kilometer entfernt von meiner Familie, die in Graz lebt, und von Wien, wo ich studiert hatte.
Lj: Und in welchen Situationen fehlt Ihnen manchmal der Mut?
AS: Wenn ich zum Arzt muss. Als Kind war ich sehr krank: Bei mir wurde eine Zöliakie (chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut, Überempfindlichkeit gegen Bestandteile von Gluten) diagnostiziert und ich habe zudem einen sehr sensiblen Stoffwechsel. Die Folge: Ich habe regelrecht Panik vor Ärzten der inneren Medizin. Ich gehe nur zu solchen, die locker sind und Humor haben. Dennoch sind Arztbesuche mein großes Angstthema und momentan eine große Herausforderung.
Lj: Was hilft Ihnen dann?
AS: Witz, Humor und Selbstironie. Mein Mann sagt zu mir dann gern Sätze wie: „Na, welche Krebsart haben wir uns denn heute wieder ausgedacht?“
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