Ist es laut, bunt und fröhlich, gibt es Sitzungen und Umzüge mit Kamelle und Strüßjer, dann ist Karneval. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit Sitz in der Feierhochburg Köln sorgt mit der Initiative „Karneval für alle“ dafür, dass auch Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen teilnehmen können. „Wir machen aber keine eigenen Veranstaltungen“, erklärt Ellen Petry, die beim LVR die Projektleitung der Initiative übernommen hat. „Wir ermöglichen die Teilhabe an Veranstaltungen, die andere Menschen auf die Beine stellen.“ Prinzenproklamationen, Sitzungen und Karnevalsumzüge finden im Einzugsgebiet des LVR ohnehin statt, der Verband kooperiert dann mit dem jeweiligen Veranstalter: „Bei den Karnevalszügen in Köln bieten wir Tribünen für Menschen im Rollstuhl oder mit geistigen Behinderungen, lassen die Moderation für Gehörlose in Gebärdensprache übersetzen und haben eine Blindenreportage“, so Petry.
Auch außerhalb Kölns ist der LVR mit verschiedenen Angeboten aktiv, mit Tribünen, Dolmetschern, Blindenreportern, barrierefreien Toiletten und vielem mehr – je nach Veranstaltung und Bedarf. Dabei kommen auch die Vereine auf den LVR zu, um Unterstützung zu erhalten – was mittlerweile öfter vorkommt, immerhin gibt es das Angebot bereits seit zehn Jahren. „Mittlerweile sagen uns die Karnevalsgesellschaften auch, dass es kaum noch vorstellbar ist, ohne etwa unsere Gebärdensprachdolmetscher zu feiern“, erzählt Petry.
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