Helle, in Pastellfarben eingerichtete Zimmer, bunt lackierte Sessel rund um den Küchentisch, ein gemütliches Wohnzimmer und ein Kinderspielraum, in dem Kuscheltiere in den Regalen warten: Der alte Meierhof der Franziskanerinnen von Vöcklabruck ist ein Ort zum Wohlfühlen. „Im ‚Quartier 16‘ bieten wir Frauen, die vorübergehend eine Wohnmöglichkeit und Unterstüt- zung brauchen, einen Ort, an dem sie zur Ruhe kommen können. Sie können maximal neun Monate bleiben – bis sie wieder Kraft gefunden haben und auf eigenen Beinen stehen können“, sagt Sr. Ida Vorel, 28, die das Haus leitet.
Denn auch in einem Staat mit einem guten Sozialsystem wie Österreich passiert es, dass Frauen durch das soziale Netz fallen. Beziehungsprobleme, Arbeitslosigkeit und finanzielle Not sind oft die Gründe, warum Frauen ohne Wohnmöglichkeit dastehen.
Im „Quartier 16“ sind Frauen mit oder ohne Kinder willkommen, egal welcher Herkunft und welchen Glaubens. Einzige Einschränkung: „Wir nehmen niemanden mit Gewalterfahrungen, Sucht- oder schweren psychischen Erkrankungen auf, da wir keine Betreuung in der Nacht und an den Wochenenden anbieten können.“ Neben Sr. Ida kümmern sich noch zwei weitere Sozialpädagoginnen um die Frauen. „Meist wissen die Frauen nicht, welche Rechte und Ansprüche auf Beihilfen sie haben. Wir helfen ihnen, Anträge auszufüllen, begleiten sie bei Behördenwegen und unterstützen bei der Job- und Wohnungssuche.“ Das ist Sr. Ida und ihren Kolleginnen wichtig: „Wir geben den Frauen Orientierung und wollen sie in unsere Gesellschaft zurückholen. Aber wir entscheiden nicht für sie. Wir lassen ihnen ihre Eigenständigkeit und Würde.“
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