Ich bin 29 Jahre alt und gehöre damit zu den „Jungen, Gesunden, Starken“, wie wir in der Corona-Diskussion genannt wurden. Das könnte mich freuen, tut es aber nicht. Natürlich, für mich selbst war und ist das Risiko gering. Aber ich will nicht nur an mich denken – sondern auch an die nette ältere Dame von gegenüber, an das Ehepaar auf der Kirchenbank hinter mir oder die Freundin, die eine Vorerkrankung hat. Deshalb beruhigt es mich ganz und gar nicht, wenn es immer wieder heißt, die meisten Corona-Toten seien alt oder bereits krank gewesen, ganz so, als sei ihr Sterben nicht so schlimm.
Jedes Leben verdient Schutz. Wenn ich zu diesem Schutz wochenlang nicht ins Kino, Restaurant oder in die Oper kann, wenn ich einen Mund-Nasen-Schutz tragen und mir eine App auf meinem Handy installieren soll, dann tue ich das gerne: weil ich weiß, dass ich auf diese Weise meine Mitmenschen schützen kann, zumindest ein bisschen. Auf keinen Fall möchte ich um meiner persönlichen Bequemlichkeit willen das Leben meiner Mitmenschen gefährden. Allein der Gedanke daran macht mich wütend.
Jesus war für alle Menschen da, er hat die Kranken nicht ausgegrenzt, sondern geheilt. Und so können wir alle füreinander da sein. Voneinander lernen, aufeinander Rücksicht nehmen. Und daran denken, dass jede Gemeinschaft nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied.
Den ganzen Kommentar lesen Sie in unserer Zeitschrift.