Erstellt von Melanie Fox

Fritz Karl: „Liebe lässt mich meine Existenz spüren“

"Liebe lässt mich meine Existenz spüren"
Genau wie die Figur Falk liebt Fritz Karl gutes Essen und guten Wein

Genau wie die Figur Falk liebt Fritz Karl gutes Essen und guten Wein. | Foto: Kai Schulz/ARD

Der österreichische Charakterdarsteller Fritz Karl ist sehr traditionsbewusst. Wir sprachen mit ihm über Heimat, christliche Werte und die Kirche.

Leben jetzt: Sie sind ein erfolgreicher Schauspieler. Was erdet Sie?
Fritz Karl: Meine Frau und meine Kinder. Wenn ich in der Welt des Films mit den Realitäten des Familienlebens wie Windelwechseln oder Lateinschularbeiten konfrontiert werde, relativiert das einiges.

Lj: Sie sind von Österreich nach Deutschland gezogen. Was schätzen Sie an der österreichischen Mentalität, was an der deutschen?
Karl: An der österreichischen Mentalität schätze ich diese gewisse Leichtigkeit und Schlampigkeit, mal über Dinge hinwegzusehen, dieses Schlawinerhafte und das Charmante. Auf Benimmregeln und Traditionen stolz zu sein, das finde ich entzückend. Einer Dame im Kaffeehaus in den Mantel zu helfen ist in Wien eine Selbstverständlichkeit, in Deutschland wirkt solch eine Geste eher verstörend. An der deutschen Mentalität schätze ich die Präzision, Gradlinigkeit und Offenheit.

Lj: Sie feiern die christlichen Feste, erziehen Ihre Kinder nach den christlichen Werten. Warum?
Karl: Die christlichen Werte haben viel mit der Tradition zu tun, mit der ich groß geworden bin und die ich in meinen Alltag integriert habe. Es ist mir ganz wichtig, diese Traditionen und christlichen Werte weiterzugeben. Nächstenliebe und die christlichen Feste spielen dabei eine ganz große Rolle, sie sind Teil unserer Kultur.

Lj: An was glauben Sie?
Karl: Ich glaube vor allem an die Nächstenliebe, das ist der wichtigste Faktor in unserem Dasein.

Lj: Was empfinden Sie, wenn Sie ein Gotteshaus besuchen?
Karl: In meiner Kindheit als Wiener Sängerknabe haben wir häufig in Kirchen gesungen. Besonders die Kathedralen in England, diese großen Versammlungsstätten, haben mich damals beeindruckt. Wenn ich heute mit meinen Kindern eine Kirche besuche, stehen auch sie staunend da, sind ganz beeindruckt von der Größe und Atmosphäre, die ein Gotteshaus ausstrahlt.

Lj: Welchen Stellenwert hat die Kirche für Sie?
Karl: Die Kirche hat für unser Dasein einen unglaublich wichtigen geschichtlichen Aspekt. Vor Jahren habe ich innerhalb von zwei Wochen die Grabeskirche in Jerusalem und den Petersdom in Rom besucht. Zwei sehr unterschiedliche Erlebnisse. Was aus der Kirche von ihren Anfängen bis heute geworden ist und wie sie uns geprägt hat, ist wahnsinnig interessant.

Weitere Fragen und Antworten finden Sie in unserer Zeitschrift.

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Fritz Karl

Fritz Karl | Foto: Kai Schulz/ARD

Zur Person

Der österreichische Schauspieler Fritz Karl, 53, besuchte das Internat der Wiener Sängerknaben und für ein Jahr das renommierte Max Rein- hardt Seminar in Wien, seine Schauspielkennt- nisse vertiefte er als Autodidakt.

Es folgten Theaterengagements am Wiener Volkstheater und dem Theater in der Josefstadt, bevor er für den Film entdeckt wurde. Rollen in der Anwaltsserie „Falk“ (aktuelle 2. Staffel in der ARD-Mediathek) oder dem Film „Ein Dorf wehrt sich“ führten dazu, dass er vom österreichischen Publikum bereits zweimal mit der Romy als belieb- tester Schauspieler ausgezeichnet wurde.

Fritz Karl ist Grün- dungsmitglied der Akade- mie des Österreichischen Films, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die heimische Filmbranche zu fördern und deren Leistungen entsprechend zu würdigen.

Mit seiner Lebensge- fährtin, der Schauspielerin Elena Uhlig, und den vier gemeinsamen Kindern lebt er in München.

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