Erstellt von Ulla Arens

Was machen Therapiehunde in der Schule?

Mädchen kuschelt mit Hund
Die bloße Anwesenheit eines Hundes kann die Stimmung verbessern.

Beim Kuscheln mit Hund reduziert sich Stress und Glückshormone werden ausgeschüttet. | Foto: Marina Weigl

Wer einen Hund hat, weiß, wie viel Lebensfreude so ein Tier schenken kann. Das gilt auch, wenn es „nur“ zu Besuch kommt. Die Schüler der Freien Veytalschule Satzvey profitieren vom Therapeuten auf vier Pfoten

Zwanzig Kinder, vier Hunde. Und doch herrscht Ruhe im Klassenraum. Die Erstklässler sitzen konzentriert an einer Schreibaufgabe, zwischen ihnen schlafen die Tiere. Ab und zu werden sie gestreichelt.

Drei der Tiere gehören Isabell Riedling. Sie ist Ausbilderin für Therapie- und Behindertenbegleithunde des DBTB (Deutscher Berufsverband für Therapie- und Behindertenbegleithunde e.V .) und Fachkraft für tiergestützte Pädagogik. Wie jede Woche ist sie auch diesen Dienstag mit den Hunden in der ersten Klasse der „Waldorf Nordeifel - Freie Veytalschule Satzvey“. Schulhunde gehören hier zum Konzept. Aus gutem Grund. „Hunde verbessern die Atmosphäre im Unterricht“, so Isabell Riedling. Die Vierbeiner werten nicht, geben keine Noten, nehmen jedes Kind an, wie es ist.

Lehrerin Katharina Dudenhausen bestätigt den positiven Effekt. „Die Kinder lernen besser, sind aufmerksamer, motivierter. Der Schulalltag wird entschleunigt. Oder besonders spannend. Nämlich dann, wenn sich der Unterricht um die Hunde dreht. Und die Kinder dabei, ohne es zu merken, kleine Entwicklungsschritte machen.

In kleinen Gruppen führen die Kinder die Hunde an der Leine vorsichtig über die Bänke, üben dabei Kommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Nein“, bis die Tiere gehorchen. „Die Kinder erleben dabei, dass sie etwas bewirken. Das stärkt das Selbstvertrauen“, so Katharina Dudenhausen, die heute ihren Welpen dabeihat. Er soll auch einmal ein Schulhund werden. Ganz nebenbei lernen die Kinder Verantwortung zu übernehmen: Sie füllen den Wassernapf, achten darauf, dass auf dem Boden nichts herumliegt, was den Tieren schaden könnte.

Sobald es ans Arbeiten geht, die Kinder sich ihr Schreibzeug holen, legen sich die Tiere hin und strahlen so Ruhe aus, die auf die Kinder abfärbt. Doch nicht alle schaffen es, sich zu konzentrieren. Isabell Riedling holt einen kleinen Unruhestifter zu sich. Er darf sich neben den Hund legen. „Lieber kurz kuscheln und danach entspannt weiterlernen.“ Sie ist der Überzeugung, dass gerade die älteren Hunde spüren, welchem Kind es nicht gut geht und ob jemand Zuwendung braucht. „Dann gehen sie automatisch zu ihm, geben ihm die Nähe, die es braucht.“ 

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Therapie- und Behindertenbegleitenhunde können Menschen aller Altersgruppen helfen. Bei den entsprechenden Verbänden gibt es mehr Informationen:

Für Deutschland:
www.dbtb.info

Für Österreich:
www.therapiehunde-ausbildung.at

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