Erstellt von Ulla Arens

Buch-Schätze aus China retten

Ein offenes Buch in chinesischer Sprache
Sinologen aus aller Welt, Studierende und Forschende kommen in die Bibliothek, um zu recherchieren

Wertvolle Schriften aus China kann man in der Bibliothek einsehen | Foto: Anita Kolb

Das Steyler Institut Monumenta Serica befasst sich mit der Kultur und Religion Chinas. In der eigenen Bibliothek lagern bedeutende chinesische Werke. Um sie der Fachwelt zugänglich zu machen, muss der Katalog digitalisiert werden

„Die erste missionarische Liebe der Steyler war China.“
Pater Zbigniew Wesołowski SVD, promovierter Sinologe und Direktor des Instituts Monumenta Serica, erinnert an die Anfänge des Ordens: Im Jahr 1879, nur vier Jahre nach der Gründung der Gemeinschaft, machten sich zwei Missionare auf den Weg nach Südshandong: Josef Freinademetz und Johann Baptist Anzer. Ihnen folgten in den kommenden Jahrzehnten etwa 700 weitere Missionare und SSpS-Schwestern. Neben der Vermittlung des christlichen Glaubens lag ihnen die Bildung der Menschen am Herzen. Sie gründeten Schulen und übernahmen 1933 als Träger die Katholische Fu-Jen-Universität in Beijing.

Die Gründung von Monumenta Serica

Dort lehrte Franz Xaver Biallas, der erste studierte Sinologe der Steyler Missionare. Er war es, der 1935 die sinologische Zeitschrift „Monumenta Serica“ gründete. Der Name ist angelehnt an die alte lateinische Bezeichnung für China, nämlich „Seres“: Seidenland.

Inzwischen ist der 71. Band erschienen. „Unsere Zeitschrift, die in der Fachwelt hoch geschätzt wird, beschäftigt sich mit unterschiedlichen Gebieten der chinesischen Kultur“, erklärt Pater Wesołowski, der auch Chef­redakteur ist. Konkret meint das? „Religion, Archäologie, Geschichte, Philosophie und Kunst.“

Aus der Redaktion der Zeitschrift „Monumenta Serica“ ging das Institut Monumenta Serica hervor. „Es widmet sich der Erforschung der Religion und Kultur Chinas und angrenzender Länder“, so Pater Wesołowski, der 13 Jahre an der Katholischen Fu-Jen-Universität in Taiwan lehrte. Eine weitere Aufgabe des Instituts ist es, die Zusammen­arbeit von chinesischen und westlichen Wissenschaftlern zu fördern und damit den Dialog zwischen China und Europa zu vertiefen.

Eine Bibliothek voller Schätze

Seit 1972 ist das Institut mit der Zeitschriftenredaktion in Sankt Augustin auf dem Campus der Steyler Missionare angesiedelt. Herzstück ist die Bibliothek, die neben der eigenen Zeitschriftenreihe etwa 100.000 Bücher und etwa 350 laufend gehaltene Zeitschriften umfasst – in Chinesisch, Japanisch und westlichen Sprachen. Sinologen aus aller Welt, Studierende und Forschende kommen dorthin, um zu recherchieren. In der Bibliothek finden sie auch ganz besondere Schätze. Etwa alte Ausgaben chinesischer Werke, die selbst in China schwer zu bekommen sind. Besucher können in Chinesisch geschrie­bene religiöse Publikationen der Steyler Missionare aus dem späten 19. Jahrhundert ebenso einsehen wie von ihnen verfasste chinesische Grammatikbücher.

Wie jede andere wissenschaftliche Bibliothek braucht auch diese Bibliothek einen Online-Katalog. Nur so kann sie in der Fachwelt ihre Bedeutung bewahren, können Studierende und Wissenschaftler aus aller Welt sehen, welche Werke dort vorhanden und einsehbar sind. Pater Wesołowski: „Um diese Aufgabe zu bewältigen, sind wir auf Spenden angewiesen.“

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„Das Interesse an China zu fördern und im Dialog zu bleiben ist uns sehr wichtig.“

Pater Zbigniew Wesołowski SVD


Spenden

Spendenkonto: Steyler Missionare e.V.
IBAN: DE69 3862 1500 0310 0187 88
Verwendungszweck: Monumenta

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