Haben Sie noch Freundschaften aus Kindertagen?
Ja, eine einzige aus dem Kindergarten. In der Schulzeit war ich eher die Außenseiterin. Die eine richtige Freundin, mit der ich durch dick und dünn gehen konnte, hatte ich nicht.
Aber ich war auch kein Cliquen-Mädchen.
Und heute?
Habe ich eine beste Freundin. Wir sind seit über zehn Jahren befreundet.
Was ist für Sie das Schöne daran, eine beste Freundin zu haben?
Nicht alleine zu sein, wenn es einem schlecht geht. Zu wissen: Wenn das der Fall ist, ist jemand da, der sich alles anhört. Ich muss sie ja nicht um 4 Uhr nachts anrufen – aber allein die Tatsache, dass ich es könnte, hilft mir. Außerdem finde ich es gut, jemanden zu haben, der mir ehrlich die Meinung sagt, wenn ich auf einem falschen Weg bin.
Wofür sind Sie Ihrer Freundin dankbar?
Dass sie mich so akzeptiert, wie ich bin. Dass ich nicht versuchen muss, sie zu beeindrucken oder ein besserer Mensch zu sein.
Muss man, um eine gute Freundin sein zu können, erst einmal mit sich selbst befreundet sein?
Ich denke, es ist ein dynamischer Prozess. Es gab Zeiten, in denen ich nicht immer gut zu mir war. Da war ich sicherlich nicht meine beste Freundin. Aber ich hatte eine beste Freundin, die mir gesagt hat: „Franziska, falscher Weg!“ Gerade wenn man sich selbst kein guter Freund ist, braucht man den anderen ganz besonders. Ideal wäre vermutlich, erst einmal zu schauen, dass man mit sich selbst im Reinen ist. Erst danach kann man für den anderen auch ein starker Anker sein.
In der Tat ein Ideal …
Klar, das braucht oft viel Reife. Der Weg bis dahin kann sehr lang sein – und den würde man ohne Freundschaften vermutlich auch gar nicht aushalten.
Mehr Fragen und Antworten finden Sie in unserer Zeitschrift.