Hopfen, Malz, Hefe und Wasser – daraus wird nach dem deutschen Reinheitsgebot ein Bier gebraut. Eine fünfte Zutat steckt in den „Knärzje“-Flaschen: nämlich Brot. Die Idee dazu stammt von Daniel Anthes. Der 34-jährige Frankfurter engagiert sich seit vielen Jahren gegen Lebensmittelverschwendung. „Gerade Brot wird bei uns in immensen Mengen weggeworfen“, sagt der Geograf und Betriebswirt. Sein „Knärzje“-Bier soll auf diesen Missstand aufmerksam machen und eine Diskussion anstoßen. Und natürlich: Mit einem Bier der Umwelt etwas Gutes tun – wer könnte da schon etwas dagegen haben? Inspiriert hat ihn 2017 ein „toast ale“, also ein Bier aus Toast-Resten, das er in London entdeckte. Eine kleine Brauerei experimentierte daraufhin in seinem Auftrag mit Baguette und Weizenmischbrot. Was hobbymäßig begann, entwickelte sich 2019 zu einem Start-up.
Alle drei Wochen wird gebraut, das Bier („ein feinherbes Helles mit einer leicht malzigen Note“) in 10.000 Flaschen abgefüllt. In jeder einzelnen steckt eine Scheibe Brot aus Roggen-, Weizen- und Dinkelsauerteig. Insgesamt stets 200 Kilo, ein ganzer Transporter voll. Es ersetzt ein Viertel des Braumalzes. Und woher der Name? Ganz einfach: Knärzje nennt man in Hessen das Endstück eines Brotes.
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