Heute sind Sie eine bekannte Schauspielerin – und Schirmherrin des christlichen Kinder- und Jugendhilfswerks „Die Arche“ in Meißen. Wie kam es dazu?
Als ich vor über zehn Jahren Bernd Siggelkow, den Gründer der Arche, kennengelernt habe, war mir nicht bewusst, wie viele Kinder vor unserer Haustüre in Armut leben. Jedes vierte Kind lebt von Hartz IV, und das in einem so reichen Land wie Deutschland. Ich habe gerne die Schirmherrschaft der ersten Arche in Sachsen übernommen, da ich selbst aus Dresden stamme. Es ist mir sehr wichtig, die Arche zu unterstützen, die täglich für Tausende von Kindern im deutschsprachigen Raum nicht nur eine warme Mahlzeit bereitstellt und sich um die Hausaufgabenbetreuung kümmert, sondern den Kindern ihre Zeit, Aufmerksamkeit und Zuwendung schenkt. Die Helden des Alltags, die jeden Tag Enormes leisten, indem sie unsere Kinder auffangen.
Wie sieht Ihre Arbeit für die Arche konkret aus?
Die Botschafter sind in erster Linie auch eine Art Sprachrohr nach außen. Die Arche wird zu 100 Prozent aus Spendengeldern finanziert. Das erfordert eine gewisse Lautstärke. Und dann gibt es natürlich so oft wie möglich Besuche und beständigen Kontakt. Für viele Kinder ist die Arche ein wichtiges Zuhause, ein Raum, in dem sie sich sicher, aufgehoben und gesehen fühlen.
Unser Titelthema in dieser Ausgabe befasst sich mit dem Aspekt des Teilens. Was bedeutet es Ihnen zu teilen?
Teilen ist für mich eine Grundvoraussetzung, damit eine Gesellschaft funktionieren kann, und gehört zum Leben dazu. Gerade Menschen, die privilegierter sind, sollten es als selbstverständlich empfinden, sich in Nächstenliebe zu üben.
Welche Werte prägen Ihr Leben entscheidend?
Glaube, Hoffnung und Liebe haben tatsächlich einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben. Aber auch den Zweifel finde ich manchmal einen gesunden Begleiter, solange er einen nicht zermürbt. Neugier ist wichtig seit jeher. Der Glaube an sich selbst und an andere ist essenziell. Liebe, ja und immer wieder die Hoffnung, dass es weitergeht, man sich bewegt, lernt, neugierig und offen bleibt für alles.
Woran glauben Sie?
Ich glaube zuerst einmal an das Gute. Das ist eine Entscheidung und kostet immer wieder Kraft, wie wir alle wissen. Ich glaube an Energien, an Begebenheiten, an die kleinen und großen Wunder dieser Welt.
„Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand“ – welche Gefühle löst solch eine Zeile bei Ihnen aus?
Für den Moment ein Gefühl von Sicherheit vielleicht. Wenn man dies empfinden kann, ist das etwas Wunderbares. Gottes Hand könnte für mich auch Mutter Erde sein, den Glauben an einen Ursprung, an die Natur in all ihrer Kraft.
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