Erstellt von Xenia Frenkel

Friede, Freude, Weihnachtsstress

Zwei Elche am Weihnachtsbaum
Das perfekte Fest mit der Familie - das soll Weihnachten werden

Gemütliche, friedliche Weihnachten - das wünschen sich alle. Aber wie gelingt das? | Foto: iStock

Weihnachten ohne Trubel? Unvorstellbar. Ein bisschen Aufregung gehört unbedingt dazu: Trubel reimt sich schließlich auf Jubel! Damit es trotzdem friedlich bleibt, schauen wir uns die bekannten sieben christlichen Tugenden hinsichtlich ihrer Tauglichkeit für entspannte Advents- und Weihnachtstage an. Ganz im Sinn von Karl Valentin: „Wenn die stille Zeit vorbei ist, wird’s auch wieder ruhig“

Liebe
„Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll“ Goethe

Wir alle sind geliebte Kinder Gottes. Aber nur weil’s grad weihnachtet, muss man nicht alle Welt lieben. Ein freundlich-nachsichtiger Umgang mag vielleicht auch einmal ausreichen. Anders gesagt, man nimmt die Menschen, wie sie sind, und es nicht persönlich, wenn sie mal danebenhauen.

Glaube
Immer schön festhalten!

Auf dem Christkindlmarkt wird man angerempelt und am Christbaum vom Nachbarn hängen Totenkopf-Weihnachtskugeln … Mitunter kann man schon vom Glauben abfallen. Tun Sie’s nicht. Merke: Nicht Krittler, Grantler und grimmige „Realisten“ bringen die Menschheit voran. Sondern Menschen, die gelassen und unerschütterlich an das Gute glauben, in sich und in anderen. Das ständige Gerede über die „böse“ Natur des Menschen hat mit gesicherter Weltkenntnis ohnehin wenig zu tun. Eher schon handelt es sich um einen seelischen Defekt, an dem man arbeiten sollte.

Hoffnung
Kommt von Hüpfen

Hoffnung beflügelt die Vorstellungskraft und stellt die Welt in schönster Weise auf den Kopf. Genau das vollzieht sich zu Weihnachten mit der Geburt Jesu: Ein winziges Menschlein schenkt der ganzen Welt Freude und die Zuversicht, dass es – trotz allem – am Ende gut ausgeht. Hoffnung kommt aus dem Verstand und dem Herzen. Sie richtet sich nicht auf ein bestimmtes Ziel oder die Erfüllung von Wünschen, sondern vertraut auf die eigene innere Stärke und darauf, an den Widrigkeiten des Lebens wachsen zu können.

Gerechtigkeit
Versuchen Sie’s erst gar nicht

Wenn man offensichtliche Ungleichbehandlungen vermeidet und jedem mit der gleichen freundlichen Rücksichtnahme begegnet, ist in Sachen Gerechtigkeit schon viel gewonnen.
Eigentlich. Treffen in der Weihnachtszeit allerdings unterschiedliche Charaktere aufeinander, eskaliert die Situation schnell und Sie haben das Gefühl sich zerreißen zu müssen, um bloß allen gerecht zu werden. Das wird kaum gelingen. Versuchen Sie es besser erst gar nicht. Gerechtigkeit ist ein sehr, sehr weites Feld und weihnachtliche Zusammentreffen sind weder Gerichtsverhandlungen noch Therapiesitzungen. Anders gesagt, ungelöste Konflikte können in dieser Zeit ungelöst bleiben. Gegebenenfalls kann man sich der Sache ja im neuen Jahr noch mal annehmen.

Mäßigung
„7 Kilos in 3 Tagen“ – so heißt das Weihnachtsbuch von Christian Huber

Heilig Abend mag noch ein bescheidenes Würstchen den Teller zieren, doch davor und danach wird geschlemmt, bis der Hosenknopf aufspringt. Maßhalten heißt das Gebot der Stunde und das nicht nur beim Essen. Das empfiehlt sich auch bei den Erwartungen an die Festlichkeiten. Vorfreude ist wunderbar, doch wenn Erwartungen zu hoch klettern, bleiben Enttäuschungen mitunter nicht aus. Nehmen Sie’s, wie’s kommt, singen Sie wie früher zusammen in der Küche ganz laut „Oh du fröhliche“ und „White Christmas“, tanzen Sie um den Baum und freuen Sie sich, dass Sie Ihre Lieben um sich haben.

Klugheit
„Die Fähigkeit zu angemessenem Handeln, im konkreten Einzelfall unter Berücksichtigung aller für die Situation relevanten Faktoren, Handlungsziele und Einsichten, die der Handelnde kennen kann“ Wikipedia

Das mit dem „aller“ dürfte schwierig werden, aber angemessenes und planvolles Handeln ist durchaus drin: Verwalten Sie das Weihnachtsbudget weise. Niemandem ist damit gedient, wenn man im Januar pleite ist. Verteilen Sie alle (!) anliegenden Aufgaben, angefangen von der Deko bis zum Einkaufen, Kochen, Aufräumen. Und zwar nicht erst kurz vor Weihnachten, sondern gleich in der ersten Adventswoche. Keine Experimente, keine Superlative.

Tapferkeit
Den Mutigen gehört die Welt

Packen Sie den Stier bei den Hörnern, wenn Sie merken, dass die Stimmung kippt und ernsthafte Zerwürfnisse drohen. Trennen Sie Streithenne und -hahn, ergreifen Sie für niemanden Partei. Servieren Sie stattdessen einen Marillenbrand oder Kamillentee und erinnern Sie daran, warum Sie zusammengekommen sind: um mit Familie und Freunden die Geburt eines Kindes zu feiern, dessen Botschaft Liebe ist.

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