Das haben „Geheimrat Dr. Oldenburg“, die „Blaue Mauritius“ und „Kaiserin Sissi“ gemeinsam? Hinter den außergewöhnlichen Namen verbergen sich alte Apfel-, Kartoffel- und Tomatensorten, die vom Aussterben bedroht sind. Still und leise verschwand die reiche Auswahl an Kulturpflanzen aus unseren Gärten und von unseren Äckern. In den Supermarktregalen herrscht in Plastik verpackte Einöde, vor allem Gemüse und Obst, die sich durch lange Haltbarkeit auszeichnen, haben überlebt. Geschmack und Vielfalt blieben auf der Strecke.
Von so mancher lokalen Apfelsorte existiert nur mehr eine Handvoll Bäume, auch bei vielen Gemüsen, Beeren, Kräutern und Getreidearten ist es fünf vor zwölf.
Der Verein „Arche Noah“ in Niederösterreich hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, diese alten und gefährdeten Pflanzenarten zu erhalten. Das Archiv des Vereins umfasst rund 5.500 Samen, Zwiebeln und Knollen und ist damit eine der größten privaten Kulturpflanzen- Samenbanken in Europa. Vermehrt werden die Pflanzen im Arche-Noah-Garten in Schiltern, aber auch von den 14.500 Mitgliedern des Vereins und ehrenamtlichen Samenarchiv-Gärtnern.
Die „Arche Noah“ ist alles andere als ein Museum für alte Sorten: Das Motto lautet „Aufessen, was wir retten wollen“. Das Ziel ist, dass die lila Kartoffeln, grün gestreiften Tomaten, süßen Erdbeeren und duftenden Äpfel auch wieder auf unseren Tellern landen.
Diese und weitere bemerkenswerte Initiativen finden Sie in unserer Zeitschrift.