Erstellt von Xenia Frenkel

Namen: Mehr als nur ein Etikett – Sie prägen unsere Identität

Namensschilder und Blumen
Unser Name prägt unsere Idetität

Kein Mensch trägt seinen Namen zufällig, dahinter steckt immer eine Bedeutung | Foto: iStock

Ein Name ist weit mehr als ein Etikett. Er gehört zu uns, macht uns unverwechselbar und wird mit der Zeit Teil unserer Persönlichkeit. Wir blicken auf, wenn wir ihn hören. Beinah ist er so etwas wie die Visitenkarte unseres Herzens

Die meisten Eltern machen sich viele Gedanken bei der Namenswahl. Schließlich geht es ja nicht allein um den schönen Klang. Mit dem Namen eines Kindes wird immer auch eine Geschichte erzählt. Von der Familie und den Vorfahren, von Träumen und Hoffnungen, von der Liebe und nicht zuletzt vom Glauben. Einen Namen zu haben, bedeutet, ansprechbar zu sein und mit Gott in eine Beziehung zu treten: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“

Der Philosoph Walter Benjamin schrieb einmal, „im Namen teilt das geistige Wesen des Menschen sich Gott mit“. Wer einer oder eine ist, was Wesen und Bestimmung eines Menschen, wird in der Bibel meist mit dem Namen ausgedrückt: Adam, der Erdling, Eva, die Lebensmutter, Jakob, der Fersenhalter, Mose, der (aus dem Wasser) Herausgezogene. Änderte sich der Status, die Lebenssituation oder die innere Haltung eines Menschen, änderte sich nicht selten auch sein Name: Abram wird zu Abraham, Saulus zum Paulus.

Immer beliebt: Maria

In der Ostererzählung des Evangelisten Johannes bringt die Namensnennung gar die entscheidende Wende, gleichsam eine Rückkehr ins Leben. So erkennt Maria von Magdala den Auferweckten erst, als er sie beim Namen nennt: Maria!

Der Name der Gottesmutter gehört übrigens in all seinen Variationen von der hebräischen Marjam über die lateinische Maria bis zu Marei, Maya, Maren und Mia weltweit nach wie vor zu den beliebtesten Vornamen überhaupt, als Zweitname auch für Jungen.

Von Tauf- und Namenstagen

Ab dem vierten Jahrhundert wurde es Brauch, Kindern bei der Taufe den Namen des jeweiligen Tagesheiligen zu geben, sodass Tauf- und Namenstag stets auf dasselbe Datum fielen. Der Kirchenlehrer Johannes Chrysostomus empfahl, sich bei der Namenswahl an christlichen Märtyrern zu orientieren. In der Hoffnung, der Täufling möge der Heiligkeit und Tugend seines Namenspatrons nacheifern. Uns Heutigen mag das beinah naiv anmuten und doch liegt darin der Wunsch aller Eltern, dass dieses Kind behütet und geliebt sein möge – und ein guter Mensch werde. Auch deshalb kommt der Feier des Namenstages eine ganz besondere Bedeutung zu. Gerade in diesen Zeiten, in denen wir dringend Vorbilder und Fürsprecher brauchen.

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