Erstellt von Ulla Arens

Algen: Gemüse aus dem Meer

Gemüse aus dem Meer
Gemüse aus dem Meer

Schon in prähistorischer Zeit nutzten die Küstenbewohner Algen als Lebensmittel. | Foto: Divedog/shutterstock

Auf seiner Unterwasser-Farm züchtet Bren Smith essbaren Seetang. Und schützt damit Umwelt und Klima

Bren Smith liebt das Meer. Der gebürtige Kanadier arbeitete jahrelang mit großer Freude als Hochsee-Fischer, später als Austernzüchter, bis Tropenstürme, eine Folge des Klimawandels, seine Existenz vernichteten. Er legte eine Unterwasserfarm an, die dazu beiträgt, die Verschmutzung des Meeres zu reduzieren, Nahrungsmittel zu produzieren und gleichzeitig die Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen.

Die Farm ist wie ein künstliches Riff angelegt. An sturmfesten, schwimmenden Tauen hängen Behälter für Austern und Muscheln senkrecht herunter bis zum Meeresboden. Und an Seilen, die ebenfalls an dem Tau befestigt sind, züchtet er Seetang. „Am Anfang wurde ich dafür ausgelacht“, erzählt Bren Smith. „Wer will schon Gemüse unter Wasser anbauen?“

Aber die Zweifler verstummten schnell, denn das Gemüse hat es in sich – in jeder Beziehung. Das schnell wachsende Kelp, wie der Seetang genau heißt, bindet Kohlendioxid, das die Meere übersäuert, und absorbiert schädlichen Stickstoff. Es eignet sich auch als Tierfutter mit Zauberkräften. „Mischt man Algen in Futter für Rinder, produzieren sie 60 Prozent weniger Methan“, so Bren Smith. Außerdem lässt sich aus Kelp Bio-Treibstoff und abbaubares Verpackungsmaterial herstellen. Nicht zuletzt ist Kelp ein schmackhaftes, gesundes Gemüse mit viel Kalzium und einer großen Anzahl anderer Mineralstoffe. Eines, davon ist Bren Smith überzeugt, das dazu beitragen kann, die Nahrungsprobleme der Weltbevölkerung zu lösen.

Und das Ganze ohne finanziellen Aufwand und nachhaltig. „Für den Anbau von Kelp muss man kein Wasser verbrauchen, weder Dünger oder Futter einsetzen noch Land roden“, so der Unterwasserfarmer. Er gründete die Organisation „GreenWave“ (grüne Welle).

Diese und weitere bemerkenswerte Initiativen finden Sie in unserer Zeitschrift.

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