24 Türchen, 24 Orte: Reise zu den Steyler Niederlassungen
Bald ist es soweit – Weihnachten steht vor der Tür! Mit unserem Adventskalender möchten wir Sie durch die Vorweihnachtszeit begleiten. Jeden Tag öffnet sich ein Türchen zu einem besonderen Ort der Steyler Missionare
24. Türchen: Missionshaus Sankt Michael in Steyl
Im niederländischen Dorf Steyl an der Maas, südlich von Venlo, liegen die Wurzeln der Steyler Missionare: Wegen des Kulturkampfs unter Kanzler Otto von Bismarck war es in Deutschland unmöglich einen Orden zu gründen. So errichtete Arnold Janssen das erste deutsche Missionshaus in den Niederlanden. Die Gesellschaft des Göttlichen Wortes (lat.: Societas Verbi Divini, kurz SVD) breitete sich schnell aus, und bereits 1879 sandte er die ersten Steyler Missionare nach China. Das Klosterdorf wuchs rasant: ein Missionsmuseum, das die Missionare auf ihre Tätigkeit vorbereiten sollte, eine Druckerei und ein botanischer Garten wurden eingerichtet.
Das Missionshaus Sankt Michael war das erste Gebäude der Missionare in Steyl. Es wurde bewusst als Zentrum für Gebet, Arbeit und Gemeinschaft konzipiert. Die prächtige Oberkirche, geweiht 1880, beeindruckt mit ihrer reichen Ausstattung, darunter kunstvolle Wandmalereien und eine historische Orgel. In der Unterkirche befinden sich die letzte Ruhestätte des heiligen Arnold Janssen sowie die Gräber weiterer bedeutender Mitglieder der Gemeinschaft.
Heute ist das Klosterdorf Steyl mit seinen historischen Gebäuden, Parkanlagen und dem Missionsmuseum Anziehungspunkt und Besinnungsstätte für Pilger, Gäste und Besucher aus der ganzen Welt und wird von einer internationalen Gemeinschaft betreut.
23. Türchen: Oies
Oies ist ein kleines Dorf in den Alpen Südtirols. Für die Steyler ist es aber einer der zentralen Orte: Hier wurde Josef Freinademetz 1852 als Sohn einer Bauernfamilie geboren. Doch aus ihm wurde kein Bauer, sondern einer der erste Missionare, der 1879 nach China ging. Gemeinsam mit Arnold Janssen wurde er erst selig und später heiliggesprochen. Kein Wunder also, dass sein Geburtshaus zum Ziel von Wallfahrten wurde. Mittlerweile haben die Steyler es daher übernommen und für die Pilger hergerichtet. Es ist weitgehend unverändert, allerdings wurde im Untergeschoss eine Kapelle eingerichtet. Heute ist das Haus ein Ort der Besinnung und des Gebets - und steht Pilgern das ganze Jahr über offen.
22. Türchen: Frankfurt am Main
Vor einer Kirche im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen steht eine Pommesbude. Ein ungewöhnlicher Ort für einen Imbisswagen - die Idee dazu stammt von den Steyler Missionsschwestern. Sie möchten mit Menschen unterschiedlicher Hintergründe ins Gespräch kommen und erfahren, was sie bewegt. Bei "Meet & Frites" entstehen Begegnungen, die über das Genießen von Pommes mit hausgemachten Soßen hinausgehen. Schwester Bettina Rupp und ihre kleine Gemeinschaft haben einen Ort geschaffen, an dem Zusammenhalt erlebbar wird. Statt zu kaufen, spenden die Gäste und unterstützen damit sozialpastorale Projekte vor Ort.
Die Schwestern engagieren sich in Frankfurt besonders für sozial benachteiligte Menschen sowie Frauen in Notsituationen. Mit Projekten wie dem Nachtcafé, das Frauen in akuter Not einen Schutzraum bietet, oder dem offenen Kühlschrank schaffen sie praktische Hilfsangebote. Ebenso richten sie sich an junge Erwachsene, die auf der Suche nach Gott sind. In der Schwestern-WG finden Frauen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren nicht nur ein Zimmer, sondern auch Anschluss an die Gemeinschaft und die Möglichkeit, das Leben im Orden kennenzulernen.
21. Türchen: Dublin
Bereits in den 1930er kamen die Steyler Missionsschwestern nach England. In der heutigen Provinz England und Irland unterstützen sie Gemeinden, Krankenhäuser, Migranten und Geflüchtete. Aktiv sind sie auch in der Öffentlichkeitsarbeit, der Jugendarbeit, sowie im ökumenischen und interreligiösen Austausch. Dublin als Niederlassung ist für die Steyler Missionsschwestern wichtig, weil Schwestern aus der ganzen Welt dorthin kommen, um Englisch zu lernen. Ausserdem werden hier aus die Postulantinnen aus den verschiedenen europäischen Provinzen und Regionen Novizinnen. Sie verbringen das Noviziat in Dublin und setzen sich mit ihrem Glauben, mit der Spiritualität des Ordens und mit ihrer Berufung auseinander. Sie engagieren sich auch im sozialen und pastoralen Bereich - und im Fall von Anne-Sophie Dessouroux schreiben sie "Mein Moment" für 'Leben jetzt'.
20. Türchen: Missionshaus Sankt Wendel
Das Missionshaus Sankt Wendel wurde 1898 von Arnold Janssen gegründet. Der dafür erworbene Langenfelder Hof bildete mit Werkstätten, Landwirtschaft und Gärtnerei lange die wirtschaftliche Grundlage des Missionshauses. Aus der Missionsschule ging 1899 das Arnold-Janssen-Gymnasium hervor. Über 500 Priester brachten Missionsschule und Gymnasium hervor. 2020 schloss das Gymnasium.
1910 begannen die Steyler mit dem Bau der Missionshauskirche Maria Königin der Engel, die am 1. Juni 1913 geweiht wurde. Während der NS-Zeit wurde das Missionshaus 1941 enteignet und in eine „Napola“ (Nationalpolitische Erziehungsanstalt) umgewandelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab die französische Besatzung die Kirche zurück. Ihre Ausstattung, die während der Enteignung auf Pfarreien verteilt worden war, konnte weitgehend unversehrt zurückgeführt werden.
Sankt Wendel entwickelte sich zu einer bedeutenden Ausbildungsstätte für Ordensmissionare und bot später auch kranken und älteren Missionaren einen Altersruhesitz. Auch heute ist in Sankt Wendel, im Wendelinusheim, die Alten- und Pflegeabteilung des Ordens angesiedelt. Zudem sind die Steyler Missionare dort weiterhin als Seelsorger aktiv, etwa in Ottweiler und Namborn-Oberthal.
19. Türchen: Steinhausen und Thal
1920 kamen die Steyler Missionare auch in die Schweiz. Sie gründeten das Missionshaus Maria Hilf in Steinhausen, im Kanton Zug. Neun Jahre später kam die Marienburg in Thal bei Rheineck hinzu, wo die Steyler bis 2002 ein Gymnasium unterhielten. Doch auch ohne die Schule sind die Steyler in der Schweiz aktiv: Über ihre Missionsprokur unterstützen sie zahlreiche soziale Projekte weltweit und sind auch in der Schweiz selbst nicht untätig. Die Steyler machen sich für die Jugend- und Berufungspastoral stark, nehmen sich der Migraten an und arbeiten in verschiedenen Pfarreien als Seelsorger mit.
18. Türchen: Philippinen
Die Philippinen gehörten ebenfalls zu den den ersten Ländern, in die Arnold Janssen seine Missionare entsandte. Seit 1909 sind die Steyler hier im Einsatz, zunächst in der Seelsorge, der Bildungsarbeit und in zahlreichen Projekten zur Armutsbekämpfung. Inzwischen sind sie besonders im Süden der Philippinen, auf der Insel Cebu, präsent. Seit 35 Jahren kümmert sich Pater Heinz Kulüke mit der Organisation JPIC um Menschen, die auf Müllhalden leben. Die Steyler gründeten Wohnsiedlungen für Familien: feste Häuser mit 48 Quadratmetern Wohnfläche, Toiletten und eine sichere Umgebung. Mittlerweile konnten bereits mehr als 200 Familien hier ein Zuhause finden. Weitere 140 Häuser sind geplant.
Auch die Steyler Missionsschwestern engagieren sich in Cebu City. Sie betreiben eine Tagesstätte für bedürftige Kinder und ältere Menschen. Nachhaltige Landwirtschaft ist ein weiteres Augenmerk der Steyler auf den Philippinen. 2020 startete Pater Tony in Salas Agusan del Sur gemeinsam mit der Arnold Janssen Stiftung ein Projekt, das Bauern bei der Umstellung auf biologischen Reisanbau unterstützt. In Manila setzt sich Pater Villanueva SVD als Anwalt ein für die Toten und Hinterbliebenen, die durch staatlichen Terror ihr Leben verloren haben.
17. Türchen: Togo und Benin
Mit den Patern Johannes Schäfer und Mathias Dier sowie den Brüdern Johannes, Norbertus und Venantius kamen am 27. August 1892 die ersten Steyler Missionare im westafrikanischen Togo an. Arnold Janssen selbst hatte diese fünf Männer losgeschickt, in das dritte Steyler Missionsland. 1918 mussten die Steyler das Land jedoch wieder verlassen - kehrten aber 1974 zurück, diesmal nicht nur nach Togo, sondern ab 1986 auch ins benachbarte Benin.
In der Provinz Togo-Benin leisten sie seither humanitäre und ökologische Hilfe, etwa mit einer Vorzeigefarm in der Nähe der togoischen Hauptstadt Lomé. Dort zeigen die Steyler auf, wie nachhaltige Landwirtschaft funktionieren kann. Auch Aufforstungen und natürlich die Arbeit in den Pfarreien - vor allem in den togoischen Orten Lomé, Bassar und Kante sowie in Benin - gehört zu ihren Aufgaben.
16. Türchen: Japan
Auch in Japan sind die Steyler Missionare vielen Menschen ein Begriff: Mit der Nanzan-Universität in Nagoya gründeten sie eine der renommiertesten katholischen Hochschulen des Landes. Der Anfang wurde 1932 von Pater Joseph Reiners gemacht. 1946 folgte das Nanzan College of Foreign Languages. Daraus entwickelte sich 1949 die heutige Nanzan-Universität. Derzeit umfasst die Universität acht Fakultäten, sechs Graduiertenprogramme und ein Zentrum für Japanstudien. Als einzige koedukative katholische Missionsschule in der Region Chubu folgt sie dem Leitprinzip „Hominis Dignitati – für die Würde aller Menschen“.
Pater Hans Schubert SVD prägte die Universität über 35 Jahre hinweg als Lehrer für Französisch und Religion. Er gründete ein Studentenheim sowie das spirituelle Logos-Center und organisierte ab 1968 Studienreisen in die USA, Kanada, Australien und Europa, an denen rund 12.000 Studierende teilnahmen. Viele weitere Steyler Missionare wirkten ebenfalls über Jahrzehnte in Japan. Bis heute engagieren sich in Japan mehr als 100 Steyler in Schulen, der Krankenpflege, in der Gemeindearbeit und sozialen Projekten
15. Türchen: Sankt Augstin
Das Missionshaus St. Augustin wurde 1913 von den Steyler bezogen und ist namensgebend für die umliegende Stadt Sankt Augustin bei Bonn. Für die deutschen Steyler ist dieser Ort von zentraler Bedeutung.
Denn mittlerweile sitzen hier der Provinzial der deutschen Provinz, Pater Dr. Peter Claver Narh, die Missionsprokur, die so viele der Steyler Projekte fördert und ermöglicht, ebenso wie die Arnold-Janssen-Stiftung. Auch beherbergt das Haus die Steyler Ethik Bank, das Missionswissenschaftliche Institut, das Anthropos-Institut, das China-Zentrum, Monumenta Serica und die Redaktion von 'Leben jetzt'. Vor allem aber leben hier zahlreiche Steyler und sind auch in der Seelsorge vor Ort eingebunden.
14. Türchen: USA
Wie auch Sankt Augustin verdankt Techny, ein Stadtteil von Northbrook im Bundesstaat Illinois, seinen Namen den Steyler Missionaren, die hier 1901 die St. Joseph's Technical School gründeten. Obwohl die Schule nur 12 Jahre bestand, ist der Name bis heute geblieben und die Geschichte des Stadtteils eng verwoben mit den Steylern. Bereits 1905 erhielten sie die Erlaubnis, im Süden der USA ihre Missionsarbeit aufzunehmen. 1909 eröffneten sie mit dem St. Mary's Mission Seminar, ebenfalls in Techny, das erste Priesterseminar in den USA. Es waren die Steyler, die 1934 in den USA die ersten afroamerikanischen Priester weihten. Auch die ersten afroamerikanischen Bischöfe seit den 1960er-Jahren rekrutierten sich allesamt aus dem Umfeld des Ordens. Etwa 300 Brüder und Patres sind zurzeit in den USA tätig. In Chicago betreiben die Steyler Missionsschwestern das Life Learning Centre, ein Zentrum für lebenslanges Lernen, das sich besonders an Frauen und Kinder richtet. Bis heute ist die Missionsprokur der Steyler in den USA in Techny ansässig.
13. Türchen: Heilig-Geist-Kloster, Steyl
Die "Dienerinnen des Heiligen Geistes von der ewigen Anbetung" (SSpSAP) sind die jüngsten der drei Steyler Kongregationen. Arnold Janssen rief sie 1896 ins Leben, um die anderen beiden Ordenszweige so durch das Gebet zu stärken. Weltweit beten nun Ordensfrauen in farbenfrohen rosa Gewändern. Begonnen hat es aber hier, mit Helena Stollenwerk, die als Sr. Maria Virgo Mitbegründerin der Anbetungsschwestern wurde.
Im Heilig-Geist-Kloster in Steyl leben die Schwestern seit dem 26. August 1914, nachdem sie sich zuvor das Kloster mit den Missionsschwestern geteilt hatten. In der Kapelle, die durch einen Seiteneingang auch Besuchern offensteht, ist immer eine der Schwestern in ewiger Anbetung. Vom Rest des Klosters sehen Außenstehende nur die Besuchsräume, denn die Schwestern leben hier in Klausur, um sich ganz dem Gebet widmen zu können.
12. Türchen: Indien
Die Steyler Missionare engagieren sich seit fast einem Jahrhundert in Indien. Als erster Steyler Missionar kam Pater Antonius Kroeger SVD 1932 nach Zentralindien, nachdem die Steyler Missionare vom Heiligen Stuhl eingeladen wurden, die Diözese Indore zu übernehmen. Pater Kroeger legte den Grundstein für die Steyler Mission in Indien, indem er zunächst pastorale Arbeit leistete und die Gemeinschaften vor Ort unterstützte. Seitdem haben die Steyler mit zahlreichen Projekten in den Bereichen Bildung, Gesundheit und nachhaltige Landwirtschaft, insbesondere in ländlichen Regionen, viel bewegt.
Schulen, Kinderheime und Krankenhäuser, verteilt über ganz Indien, schaffen Perspektiven für Kinder und Erwachsene, während Programme zur Förderung von Frauen und Menschenrechten die gesellschaftliche Teilhabe stärken. Auch der interreligiöse Dialog spielt eine zentrale Rolle, um Frieden und Verständigung in der kulturell vielfältigen Gesellschaft Indiens zu fördern.
11. Türchen: Moos am Bodensee
Seit 2017 leben Sr. Bernadette Dunkel und Sr. Dorothee Laufenberg in Eriskirch-Moos am Bodensee. Sie bilden die Gemeinschaft "Der kleine Weg". Vor der malerischen Kulisse des Bodensees wollen sie Spiritualität und Alltag verbinden, ganz im Geiste der Heiligen Theresia.
Es ist denn auch im Gästehaus St. Theresia, wo die Schwestern zu Seminaren, Kursen und Einkehrtagen einladen. Die kleine Gemeinschaft will ein Ort der christlichen Spiritualität, des Gebets und der Weggemeinschaft mit suchenden Menschen sein - da sind ihnen alle willkommen. Wie inspirierend diese Gegend sein kann, zeigt auch Sr. Bernadette mit ihrem Kräuterwissen und ihren Rezepten in jeder Ausgabe von 'Leben jetzt' und ihrem Sonderheft Klosterrezepte.
10. Türchen: Kenia
Seit 1984 sind die Steyler Missionare in Kenia tätig und engagieren sich insbesondere im Slum Soweto im Osten Nairobis. 2002 gründeten sie das Maria-Helena-Gesundheitszentrum, das Behandlungen für Krankheiten wie Malaria, Diabetes und Lungenentzündung bietet. Zehn Betten stehen speziell werdenden Müttern zur Verfügung. Zusätzlich betreiben die Steyler Missionare die Arnold-Janssen-Schule, die 1985 von Bruder Karl Schaarschmidt ins Leben gerufen wurde. Hier erhalten benachteiligte Kinder eine Chance auf Bildung und können an Freizeitaktivitäten teilnehmen. Zur Schule gehören ein Ausbildungszentrum, eine Bücherei und ein Sportplatz, der besonders von der Arnold-Janssen-Fußballakademie genutzt wird. Das professionelle Fußballtraining, das hier angeboten wird, ermöglicht Kindern und Jugendichen eine weitere Perspektive aus der Armut. Mit Spenden und Patenschaften unterstützen die Steyler Missionare darüber hinaus gezielt Familien im Slum, helfen bei der Finanzierung von Miete und Schulgeldern und fördern langfristige Projekte für eine bessere Zukunft.
9. Türchen: Flores, Indonesien
Die Steyler Missionare wirken seit 1912 in Indonesien. Sie führen dort fünf Ausbildungshäuser. Vor allem aber sind sie für die Menschen da: Es gibt zahlreiche Projekte, etwa in der Landwirtschaft, zur Stärkung von Frauen und Mädchen,Kindern sowie zur Hilfe von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Auch setzen sie sich für Menschen mit Behinderungen ein und leiten Schulen und Krankenhäuser.
Indonesien umfasst wegen seiner Größe und der starken Präsenz der Steyler vier Provinzen: Ende, Java, Ruteng und Timor. Der Erzdiözese Ende steht etwa der ehemalige Steyler Generalsuperior Pater Paulus Budi Kleden SVD als Erzbischof vor.
8. Türchen: Missionshaus Sankt Gabriel
Das Missionshaus St. Gabriel, am Ortsrand von Maria Enzersdorf, ist das zentrale Haus der Steyler Missionare in Österreich. Gegründet 1889 von Ordensstifter Arnold Janssen, dient das markante Backsteingebäude mit der weithin sichtbaren Heilig-Geist-Kirche als Ausbildungsstätte und Zentrum der Ordensgemeinschaft. Ursprünglich als Schule geplant, entwickelte es sich zu einem bedeutenden Zentrum der Missionstätigkeit in Österreich und einer Heimat für wissenschaftliche Forschungsreisende. Während des nationalsozialistischen Klostersturms wurde das Haus 1941 enteignet, nach dem Krieg jedoch erfolgreich wiederhergestellt.
In St. Gabriel sind mehrere zentrale Einrichtungen angesiedelt: Das Rektorat ist Ansprechpartner für Anliegen rund um die Ordensgemeinschaft und die Heilig-Geist-Kirche. Die Provinzleitung der Mitteleuropäischen Provinz, die Österreich, die Schweiz, Kroatien und Frankreich (Paris) umfasst, hat hier ihren Sitz. Derzeit wird sie geleitet von Pater Christian Stranz SVD. Die Missionsprokur St. Gabriel International unterstützt weltweite Missions- und Sozialprojekte und betreut österreichische Missionare. Heute leben noch etwa 45 Ordensleute in St. Gabriel. Das 30.000 Quadratmeter große Areal wird unter anderem durch ein Caritas-Wohnheim für Geflüchtete sowie ein Seminar- und Veranstaltungszentrum mit Hotel, dem Gabrium, genutzt. Hier finden auch viele Veranstaltungen der Steyler Missionare statt.
7. Türchen: Brasilien
Bereits 1895 kamen die Steyler Missionare nach Brasilien. Dort sind sie vor allem in Pfarreien tätig, helfen aber auch Menschen mit Behinderung, Obdachlosen und Gefangenen. Daneben führen sie in Brasilien Ausbildungshäuser. Wegen seiner Größe ist Brasilien in vier Provinzen eingeteilt: Brasilien Amazonas um Santaren, Brasilien Zentral um Sao Paulo, Brasilien Nord um Belo Horizonte und Brasilien Süd um Fos de Iguacu. Seit Juli 2024 stammt auch der aktuelle Generalsuperior der Steyler, Pater Anselmo Ricardo Ribeiro SVD, aus Brasilien.
6. Türchen: Sinterklaas in Steyl
Mitte November reist Sinterklaas traditionell per Schiff in den Niederlanden an – so auch in Steyl, unweit des Missionshauses der Steyler Missionare. Die Mauer rund um das Gelände von Sankt Michael bietet den perfekten Ausblick auf die Maas. Am Sonntag, 17. November 2024, war es wieder soweit: Das Schiff mit Sinterklaas an Bord legte nahe der Fähre an und wurde von zahlreichen Kindern und ihren Familien freudig empfangen. Doch wer ist eigentlich Sinterklaas? Sinterklaas ist das niederländische Pendant zum Nikolaus. In den Niederlanden dreht sich vom 16. November bis zum 5. Dezember alles um den Mann im roten Gewand. Nach der großen Bescherung am Pakjesavond, dem Päckchenabend am 5. Dezember, endet die festliche Zeit rund um den Sinterklaas. Am nächsten Tag fährt er zurück nach Spanien – und niederländische Kinder genießen einen schulfreien Tag.
5. Türchen: Herz-Jesu-Kloster, Steyl
Das Herz-Jesu-Kloster im niederländischen Steyl ist das Mutterhaus der Steyler Missionsschwestern – also der Dienerinnen des Heiligen Geistes. Auf Latein heißt die Ordensgemeinschaft "Servae Spiritus Sancti" (SSpS). Dort in Steyl wurde die Kongregation 1889 von Arnold Janssen, Helena Stollenwerk und Hendrina Stenmanns gegründet.
Kein Wunder also, dass es die Schwestern immer wieder an diesen Ort zieht: Es gibt ein Begegnungszentrum für junge Menschen und gleichzeitig dient das Haus als Altersruhesitz für die Schwestern, die auf ein langes Leben im Orden zurückblicken können. Hier finden Exerzitien, Tagungen und Kurse statt – von den Schwestern initiiert oder durch besuchende Gruppen selbst organisiert. Denn auch Nicht-Ordensmitglieder können im Gästehaus, den Kapellen und dem Klosterdorf zur Ruhe finden.
4. Türchen: München
Seit 1958 sind die Steyler Missionare in München mit einer Gemeinschaft präsent. Derzeit leben und wirken 14 Steyler an verschiedenen Standorten in und um die Stadt, beispielsweise im Pfarrverband Obersedling-Waldfriedhof St. Hedwig und St. Joachim oder im Pfarrverband Fürstenried-Maxhof St. Matthias und Wiederkunft des Herrn. Pater Devis Don Wadin ist seit 2017 Pfarrer in der Gemeinde Sankt Hedwig. Im Interview mit ‚Leben jetzt' erzählt er von seiner Zeit als Seelsorger in unterschiedlichen Gemeinden in Süddeutschland.
3. Türchen: Argentinien
Die Steyler Missionare wirken seit 1889 in Argentinien. Dort engagieren sie sich für Indigene, indem sie etwa das Volk der Guaranì dabei unterstützen, ihre Kultur leben und an die nächste Generation weitergeben zu können. Auch unterhalten sie Schulen und helfen den sozial Schwachen, insbesondere im von den Steylern mit aufgebauten Stadtteil Villa Cabello in Posadas.
Es gibt in Argentinien zwei Provinzen: Argentinien Ost in der Gegend um Posadas und Argentinien Süd in der Nähe von Buenos Aires.
2. Türchen: Wallfahrtsort Dörnschlade
Die Kapelle Dörnschlade, eines der bekanntesten Wallfahrtsziele im südlichen Sauerland, gehört zur Pfarrgemeinde St. Severinus in Wenden. Ihre Ursprünge reichen bis ins Jahr 1414 zurück, als sie erstmals urkundlich erwähnt wurde. Im Dreißigjährigen Krieg soll dort ein kleines Heiligenhäuschen gestanden haben, das aus Dankbarkeit für die Errettung aus der Schwedennot errichtet wurde. Das heutige denkmalgeschützte Gebäude aus dem 18. Jahrhundert liegt idyllisch im Wald und bietet einen weiten Blick über die Landschaft. Regelmäßig finden hier Gottesdienste und Andachten statt. Seit Ende 2020 lebt dort der Steyler Missionar Pater Norbert Cuypers SVD. und steht den Menschen als Ansprechpartner und geistlicher Begleiter zur Verfügung. In seiner aktuellen Kolumne berichtet er von bewegenden Begegnungen.
Ihr Weg zu Pater Cuypers
Sie möchten Pater Norbert Cuypers besuchen? Sie finden ihn hier.
1. Türchen: Nemi
Die Steyler Missionare wirken seit 1947 in Italien, wo sie insgesamt sieben Kommunitäten halten. In Nemi, einem kleinen, etwa 35 Kilometer von Rom entfernten Dorf in den Albaner Bergen, steht das Konferenz- und Besinnungszentrum der Steyler Missionare „Ad Gentes“, was sich mit „zu den Völkern“ übersetzen lässt. Im „Centro Ad Gentes“ finden 130 Gäste Platz. Dort finden Exerzitien, Kurse, Workshops und das Steyler Generalkapitel statt. Doch auch Privatpersonen wissen die Ruhe des Ortes und die gleichzeitige Nähe zur Rom und dem Vatikan zu schätzen.