Steyler Adventskalender
In diesem Jahr schenken wir Ihnen für die Adventszeit 24 Gedanken, Ideen und Impulse, mit denen Sie sich und anderen eine Freude machen können.
24. Türchen: Die Krippe
Haben Sie Ihre Krippe schon aufgebaut? Kleine Figuren aus Holz oder Plastik, die Maria, Josef, das Jesuskind und vielleicht auch die drei Weisen aus dem Morgenland, Hirten und Schafe darstellen. Aber wenn Sie sich diese Figuren ansehen - was sehen Sie dann? Haben Maria und Josef helle Haut, vielleicht blondes Haar und blaue Augen? Dann haben Sie Ihre Krippe vermutlich in Europa gekauft. Krippen aus dem asiatischen Raum zeigen oft auch Menschen mit asiatischen Zügen - das trifft auf so gut wie alle Regionen zu - besichtigen können Sie das außerhalb der Pandemie etwa im Haus der Völker und Kulturen der Steyler Missionare in Sankt Augustin - oder einer von vielen anderen Krippenausstellungen überall. Jede Region legt andere Schwerpunkte, obwohl wir uns denken können, dass eine junge Frau aus Nazareth vielleicht nicht blond und blauäugig war. Aber darum geht es wohl auch nicht: Vielleicht wollen wir uns auch selbst in den Figuren der Krippe sehen: Vermutlich nicht gleich in Maria, aber einer der Hirten erscheint doch passend: durch das Weihnachtswunder aus ihrem Alltag gerissen und auf der Suche nach dem Kind in der Krippe.
23. Türchen: Kerzen als Erinnerung
Wenn in diesem Jahr in der Familie ein geliebter Mensch verstorben ist, dann wird die Lücke, die er oder sie hinterlässt, zu Weihnachten besonders schmerzhaft spürbar. Noch im Vorjahr haben Oma oder Opa den Heiligen Abend im Kreis ihrer Lieben verbracht, an diesem Weihnachtsfest bleibt ihr Platz leer…
Eine schöne Idee, die Verstorbenen in der Familie in die Feier einzubeziehen, ist es, für sie eine kleine Kerze zur Krippe zu stellen. Die Kerzen können in den Tagen davor gemeinsam mit den Kindern mit Plattenwachs verziert werden. Dafür zum Beispiel mit Keksausstechern kleine Sterne, Herzen oder andere Symbole aus den Wachsplatten ausstechen und auf die Kerzen drücken. Auch der Name des Verstorbenen oder der Anfangsbuchstabe können aus Wachs geformt und auf der Kerze befestigt werden. Wenn die Bescherung beginnt, versammeln wir uns vor der Krippe und stellen die brennende Kerze zum Jesuskind. Alle sind eingeladen, eine schöne Erinnerung an den Verstorbenen zu erzählen oder warum wir dankbar sind, dass Oma, Opa, die Tante, der Onkel usw. ein Teil unseres Lebens waren.
Ursula Mauritz
22. Türchen: Genug geschimpft und geflucht
Meine Töchter sind begeisterte Pfadfinderinnen. Als ich sie am letzten Freitag vom Stammtreffen abholte, kramte meine Tochter einen Zettel aus ihrer Tasche hervor. Darauf stand der Leitvers, den sie für das Salamander-Abzeichen auswendig lernen soll: „Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, einen Posten, der meine Lippen bewacht!“ Diese Worte aus dem Psalm 141 Vers 3 gehen mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Ich stelle mir bildlich vor, dass ein ernst blickender Security Mitarbeiter mit vor dem Körper verschränkten Armen kontrolliert, ob ein Wort meinen Mund verlassen darf oder auch nicht. Diesen Advent habe ich den Vorsatz gefasst, meine Worte sorgsam zu wählen. Positiv formulieren, Lösungen vorschlagen, statt zu sagen, was nicht geht, was ich nicht möchte. Gute Gedanken werde ich trainieren, bis es mir gelingt, zuerst das Gute in einer Situation zu sehen, dann das Schlechte. Schöne Erlebnisse und Erfahrungen meißele ich in Stein und erinnere mich immer wieder daran. Ich werde weniger schimpfen und fluchen und mehr loben als mich zu beschweren, so dass der „Posten, der meine Lippen bewacht“ nicht oft einschreiten muss.
Eva Fischer
21. Türchen: Schenken
An Heiligabend soll es intensiv duften und warm leuchten? Dann dürfen Bienenwachskerzen nicht fehlen. Die fertigen Wachsblätter mit Wabenprägung gibt’s jetzt in jedem Bastelgeschäft. Zuschneiden, Docht einlegen und bis zur gewünschten Dicke rollen. Mit Garn oder Juteband umwickeln und mit Tannenzweigen verzieren. Und übrigens: Schenken macht glücklich. Nicht nur den Beschenkten. Der Nachbar, die Klavierlehrerin, der Paketbote – ach, Ihnen fallen ganz bestimmt viele nette Menschen ein, die sich über eine Kerze freuen würden!
20. Türchen: Beten, Rorate-Messe
„Wie man für jemanden beten kann, obwohl die Beziehung schwierig ist? In einer für mich wichtigen Beziehung werde ich alles dransetzen, sie zu pflegen und den Kontakt nicht abreißen zu lassen. Auch und gerade dann, wenn sie sich als schwierig erweist. Für den konkreten Menschen zu beten, ist mir dann eine Hilfe gewesen. Wenn ich das mit einer ehrlichen Haltung tue, wird mir bewusst, dass mir die Beziehung noch etwas bedeutet. Oft begegne ich meinem Gegenüber anschließend mit mehr Offenheit – und wohl auch ein Stück ehrlicher.“
Norbert Cuypers SVD
Und gerade während der Adventszeit sind wir eingeladen zu beten - nicht nur, aber auch für unsere Mitmenschen. Denn für all jene, die eine besondere Atmosphäre genießen, sind die Rorate-Messen besonders einladend. Früh morgens oder spät abends ist die Kirche ist die ganze Kirche hell erleuchtet von hunderten Kerzen. Die Votivmessen zur Ehre Mariens in der letzten Phase der Adventszeit haben einfach eine ganz besondere Atmosphäre - sicher gibt es auch bei Ihnen in der Nähe ein Angebot.
Impuls zum 4. Advent von P. Brunner SVD
Bei Weihnachten geht es um mehr als Tannenbäume und Lametta. Das weiß auch Pater Brunner und er erzählt in seinem Impuls zum 4. Advent ein Weihnachtsmärchen, dass helfen kann, den wahren Kern von Weihnachten besser zu verstehen.
18. Türchen: Weihnachtslied gesucht
Ist es bei Ihnen auch Tradition am Heiligen Abend Weihnachtslieder zu singen? „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“ sind in unserer Familie ein „Muss“, aber auch „Leise rieselt der Schnee“, „O Tannenbaum“ und „Jingle Bells“ sind Fixpunkte. Über die zweite Strophe kommen wir meist nicht hinaus, aber wir bemühen uns!
Allen Sangesfreudigen, die bei den Weihnachtsklassikern Textlücken haben, denen Noten oder Gitarrenbegleitung fehlen, die auf der Suche nach einem bestimmten Lied aus ihrer Kindheit sind oder die ein Stück für das Hirtenspiel in der Pfarrgemeinde suchen, hilft das „Büro für Weihnachtslieder“ in Graz auf die Sprünge. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Steirischen Volksliedwerkes sind Servicestelle für alle Fragen rund um das Singen und Musizieren sowie weihnachtliche Bräuche. Rund 30.000 Eintragungen umfasst ihre Datenbank, die neben alpenländischer Volksmusik auch fremdsprachige und volkstümliche Lieder, Spirituals, Popsongs und vieles mehr enthält. Die Anfragen kommen aus aller Welt, bis zu 55 sind es in der Vorweihnachtszeit pro Tag. Auf der Website des Büros kann man in einem Liederregister suchen von A wie „A baby born in Bethlehem“ bis Z wie „Zündet an die Kerzen, öffnet eure Herzen“ und die Texte und Noten des gewünschten Liedes anfordern. Kompliziertere Fragen wie „Ich erinnere mich an ein Weihnachtslied, in dem in der dritten Strophe ein Vögelein vorkommt“ beantworten Eva Maria Hois und ihre Kolleginnen und Kollegen auch telefonisch. „Es gibt kaum einen Liederwunsch, den wir nicht erfüllen können.“
Büro für Weihnachtslieder
Telefon: + 43 (0) 316/ 908 635-52
E-Mail: weihnachtslieder@steirisches-volksliedwerk.at
www.steirisches-volksliedwerk.at
Ursula Mauritz
17. Türchen: Einkaufen
Regional einzukaufen – dafür gibt es viele Gründe. Es ist nicht nur verantwortungsvoll, sondern auch gesünder. Das Gemüse schmeckt besser, weil es nicht tagelang durch die Welt gekarrt werden musste, und die Tiere des Bauern vom nahen Bio-Hof wurden artgerecht gehalten. Was an Regionalem auf dem Speiseplan stehen könnte? Zum Weihnachtsbraten gehört natürlich Rotkohl, ein klassisches deutsches Wintergemüse, für diesen Anlass beim Garen durch eine mit Nelken gespickte Zwiebel festlich veredelt und mit Apfelstückchen und je einem Schuss Rotwein und Essig verfeinert. Und ein Vorsatz fürs kommende Jahr könnte lauten, auf die ersten Erdbeeren des Frühjahrs zu verzichten. Weil diese mit Sicherheit aus Südeuropa, wenn nicht sogar aus Afrika oder gar Neuseeland eingeflogen wurden. Und sie lieber erst ab Mai zu kaufen.
16. Türchen: Zuhören
Was sich Menschen in schweren Lebens- und Krisensituationen zumeist wünschen, ist, dass man einfach für sie da ist. So wie Gott für uns da ist. Das kann bedeuten, einer alleinstehenden Nachbarin, die im Krankenhaus liegt, ein paar Blümchen vorbeizubringen, zuzuhören, zu trösten, zu fragen, ob man etwas tun kann. Und sei es nur: ‚Kann ich dir einen Tee oder Kaffee holen?‘ Schwerkranke und Sterbende haben bisweilen den Wunsch, noch etwas zu klären, insbesondere, wenn sie für sich eine eher negative Lebensbilanz ziehen. Auch da kann man fragen: ‚Möchtest du noch ein klärendes Gespräch mit einem bestimmten Menschen führen? Kann ich helfen, das zu ermöglichen?‘ Oder auch: ‚Möchtest du Vergebung erfahren und eine letzte Beichte ablegen?‘
Sybille Loew, 59, Katholische Leiterin der Krisen- und Lebensberatungsstelle Münchner Insel
Auch Sie wollen besser zuhören lernen? Dann gibt es hier oder hier Übungen.
15. Türchen: Die Schöpfung bewahren
„Es gibt viele Leute, die die großen Dinge tun können. Aber es gibt sehr wenige, die die kleinen Dinge tun wollen.“
Dieses Zitat von Mutter Theresa trifft es sehr gut: Die kleinen Dinge – fallen die überhaupt ins Gewicht? Was bringt es schon, wenn ich das Licht ausmache, die Heizung runterdrehe oder den Müll trenne? Manchmal finde ich es schwierig, mich zu den kleinen Dingen zu motivieren. Geht es Ihnen auch so? Was treibt Sie dann an, nicht locker zu lassen? Unsere Geschäftsleiterin Michaela Schneider-Mestrom meint dazu: „Ich glaube, man muss sich einfach davon frei machen, in allen Belangen perfekt zu sein.“ Und meine Freundin sagte einmal zu mir: „Alles, was Du Gutes tust, ist 100 % besser als vorher.“ Und damit hat sie Recht. Viele kleine Dinge helfen – einem selbst, den Mitmenschen, der Umwelt, den Tieren.
Für heute nehme ich mir vor, die Zweifel beiseite zu schieben, drehe die Heizung nur auf Stufe 3 und ziehe mir eineFleecejacke über und dicke Socken an. Ich will sie tun - die kleinen Dinge! Tipps dazu gibt es beispielsweise hier und in jeder Ausgabe von ‚Leben jetzt‘ in der Kleinen Auszeit. Lassen Sie uns gegenseitig Mut machen! Wir freuen uns auf Ihre Ideen, Ratschläge und Erfahrungsberichte.
Eva Fischer
14. Türchen: Weihnachtskarten
Kennen sie das? Am 24. Dezember steht ab Mittag das Handy nicht meh still: Per SMS oder über die sozialen Medien wünscht allenthalben jemand frohe Weihnachten, frohes Neues, frohes Fest. Und das ist wunderbar: Da denken Menschen aneinander und wünschen sich Gutes und Schönes! Und doch haben ein paar Zeilen mit passendem Emoticon wenig Persönliches.
Schöner ist doch, eine Weihnachtskarte aus dem Briefkasten zu holen, handgeschrieben, vielleicht sogar selbst gebastelt oder verziert. Klar, zum selbst basteln braucht es Zeit: Die Freude ist dafür umso größer. Und auch, wenn jemand keine Zeit dafür hat und die Karten kauft, so ist es für den Empfänger doch schön, selbst geschriebene Zeilen zu lesen, eigens für den Empfänger gefertigt. Noch reicht die Zeit, also raus mit Schere, Kleber und Füller und ran an die Karten!
13. Türchen: Sich engagieren
Was wünschen sich Flüchtlinge von uns? Darauf gibt es eine eindeutige Antwort: So dankbar sie für die Unterstützung durch Sozialarbeiter und Ehrenamtliche sind, so wenig können unterstützende Kontakte echte Freundschaften ersetzen. Unsere Studie zur Lebenslage von Flüchtlingen hat bereits 2017 gezeigt: Sie wünschen sich, dass sich echte und stabile persönliche Beziehungen entwickeln.
Dr. Cornelia Schu, Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) GmbH
Konkrete Tipps finden Sie hier. Wenn Sie weitere Ideen haben, schreiben Sie uns gerne unter redaktion@lebenjetzt.eu
11. Türchen: Etwas Neues entdecken
Für jedes Hobby gibt es eine Zeitschrift: Golf, Häkeln oder Gärtnern. Vielleicht haben Sie eine dieser Zeitschriften auch abonniert oder kaufen sie immer vor einer langen Zugfahrt. Aber haben Sie mal überlegt, sich eine Computer-Fachzeitschrift zu holen, obwohl Informatik so gar nicht Ihr Ding ist? Oder ein Kochmagazin, obwohl Sie sowieso viel lieber essen gehen? Probieren Sie es aus, holen Sie sich eine Zeitschrift zu einem Thema, mit dem Sie sich bislang gar nicht auseinandergesetzt haben. Sie brauchen ja kein Abo abschließen, aber Sie werden staunen, wie spannend eine so andere Welt sein kann. Und wer weiß, vielleicht können Sie Ihre Mitmenschen demnächst mit dem ein oder anderen Fachwissen beeindrucken oder gar ein neues Hobby für sich entdecken. Und auch, wenn Sie kein Fan werden: Es schadet nie, den eigenen Horizont zu erweitern!
10. Türchen: Danken
Es muss ja nicht immer die ganz große Geste sein. Wie wäre es mit einem kleinen Dankeschön für jemanden, der einem manchmal den Briefkasten leert, etwas vom Einkaufen mitbringt oder die Blumen gießt? Kurz vorher anrufen, ob’s passt, und dann vorbeikommen, vielleicht ein paar selbstgemachte Kekse mitbringen, oder den guten Kaffee aus der Rösterei des Vertrauens? Vielleicht entsteht aus so einem Besuch ja eine wunderbare Freundschaft - und wenn nicht, dann ist es auch gut: Dankbarkeit auszudrücken schadet sicher niemals und zeigt viel mehr Anerkennung für die kleinen Dinge, die das Miteinander besser machen.
Und wenn es ein besonders weihnachtliches Rezept sein soll, wie wäre es mit unserem Weihnachtskaffe?
Zutaten für 2 Tassen
- 4 TL lösliches Espressopulver
- 300 ml aufgeschäumte Milch
- 2 Nelken
- 2 Vanilleschoten
- 600 ml Wasser
- 1⁄2 TL Zimt
- 4 EL Zucker Kakaopulver
So geht’s
Mark der Vanilleschoten auskratzen und mit Wasser, Zucker, Zimt und den Nelken aufkochen. Dann das Espressopulver unterrühren. In Tassen füllen, die geschäumte Milch aufgeben und mit Kakaopulver bestreuen.
9. Türchen: Kakao selbst machen
Gab es in Ihrer Kindheit auch diese Kakao-Tetra-Paks am Schulkiosk? Die waren wahnsinnig beliebt, gerade unter den jüngeren Schülern. Aber niemals konnten Sie mithalten, wenn im Herbst und Winter meine Mutter den Kakao selbst machte, nicht mit irgendeiner Mischung, unter die man nur Milch rühren musste, sondern so richtig, mit Kakao, geschmolzener Schokolade, Milch und ein bisschen Zucker. Vor allem zu Sankt Martin gab es diese heiße Schokolade, wenn wir aus der Kälte vom Martinszug kamen. Herrlich!
Diese Tradition erhalte ich selbst nun aufrecht: Im Winter muss es selbst gemachten Kakao geben. Egal wie stressig der Alltag gerade im Advent werden kann: Mindestens einmal nehme ich mir die Zeit, für meine Lieben Kakao selbst zu machen. Wenig sonst vermittelt dieses Gefühl von Geborgenheit und Kindheit. Probieren Sie es doch auch aus: Es braucht nicht viele Zutaten, nur ein bisschen Geduld und viel Liebe.
8. Türchen: Moment mal: Den Moment genießen
Auf dem Tisch liegen noch die Brotkrümel vom Frühstück. Die Eile und Hektik des morgendlichen Aufbruchs mit Schulranzen packen, Adventskalendertürchen öffnen, Lieblingsjeans aus dem Wäschekorb fischen und Türen schlagen liegt in der Luft. Aber ich sitze jetzt hier vor einer Tasse mit dampfendem Tee, zünde eine Kerze an und versuche ihn zu fassen, den „schönen Gedanken“, „den schönen Moment“, der es wert ist, aufgeschrieben zu werden. Dazu klebe ich mein Teebeutelschildchen auf das Blatt. Ich werde sie sammeln, diese Momente der Ruhe, in denen ich Mut fassen möchte für meinen Alltag. Es ist gar nicht so einfach, einen Gedanken festzuhalten. So viel geht mir durch den Kopf. Sorgen, Bitteres, Erwartungen und Aufgaben. Mir fällt nichts Großartiges ein. Ich denke an das schöne Gefühl heute früh, als ich unter der warmen Dusche stand. Mehr nicht? Ich finde, das reicht für heute und bin schon gespannt, was ich morgen notieren werde.
Eva Fischer
Welchen „Teebeutel-Moment“ möchten Sie mit uns teilen? Schreiben Sie uns gern an redaktion@lebenjetzt.eu
7. Türchen: Aufräumen
„Die Bäume, die Sträucher, die Pflanzen sind der Schmuck und das Gewand der Erde“, sagte der Philosoph Jean-Jacques Rousseau einmal. Wollen wir unseren Wäldern wirklich zumuten, unter unserem Zivilisationsmüll zu ersticken? Wir selbst laufen ja schließlich auch nicht in schmutzigen Hosen durch unser Leben. Wäre also heute nicht ein guter Tag für den Wald? Oder den Stadtpark? Spazieren gehen, Abfall sammeln, der Natur helfen. Der Umwelt etwas Gutes tun. Mit einem Müllsack in der Hand und festen Handschuhen über den Fingern.
Natürlich haben wir auch im Alltag viele Gelegenheiten, Müll einzusparen. Wir können unsere eigene Tasche mit zum Einkaufen nehmen, anstatt vor Ort Plastiktüten zu kaufen. Wir können Dinge wieder und wieder benutzen, wir können sie reparieren, wenn sie kaputt sind, statt sie wegzuwerfen. Wir können Kleidung Second Hand kaufen und uns auf Flohmärkten nach Möbeln umsehen, Autos und Fahrräder teilen und Bücher in Bibliotheken leihen statt sie zu kaufen - wir können so viele kleine Dinge tun und die Welt ein klein bisschen besser machen.
6. Türchen: Nikolaus
Wenn das Pakjesboot die Maas entlang schippert wächst die Vorfreude in Steyl. Das Boot bringt Sinterklaas direkt aus Myra in die Niederlande, so die Überzeugung. In den ganzen Niederlanden kommt er meist mit dem Boot, so auch in Steyl. Dort wird das Fest vom Kinderkomitee organisiert, die auch Sommerfeste und andere Veranstaltungen für Kinder planen. Einmal am Kloster angelegt zieht Sinterklaas bis zum Denkmal vor dem Kloster. Normalerweise schüttelt er dabei Hände und umarmt Kinder - im Corona-Jahr geht das leider nicht. Aber dennoch haben sich viele Kinder mit ihren Kindern versammelt. Denn Sinterklaas ist in den Niederlanden sehr wichtig, weiß Bruder Heinz Helf SVD aus Steyl.
Sinterklaas kommt entsprechend früh in den Niederlanden an, oft schon im November kurz nach Sankt Martin. Bis zum Nikolausabend besucht er in vielen Orten Schulen, Krankenhäuser oder Pflegeheime. Am Abend des 5. Dezember ist dann aber Pakjesavond: Es gibt Geschenke. Damit ist das Fest in Steyl für gewöhnlich nicht vorbei: Waffeln und Glühwein stehen schon bereit.
Bruder Heinz Helf hat einige Eindrücke aus Steyl für Sie vorbereitet:
Impuls zum 2. Advent von P. Brunner SVD
Zum zweiten Advent hält Pater Brunner wieder einen Impuls. Es geht darum was wäre, wenn Gott in uns nicht geboren würde und den Drang der Menschen nach Leben.
4. Türchen: Barbarazweige
Am 4. Dezember hole ich die Gartenschere aus dem Keller und statte dem kahlen Kirschbaum im Garten einen Besuch ab. Egal, ob die Sonne scheint, ob es regnet oder sogar schneit – die Barbarazweige müssen genau am Gedenktag der Heiligen geschnitten werden. Im Haus stelle ich sie in einen Krug mit Wasser.
Dann heißt es warten: Blühen die Kirschzweige tatsächlich bis Weihnachten auf? Gut, dass es heuer schon einmal Nachtfrost gab, das erhöht die Chancen. Jeden Tag werfe ich neugierig einen Blick auf meine Zweige und beobachte, wie die Knospen dicker und dicker werden.
Und dann, eines Morgens kurz vor dem Heiligen Abend, ist es soweit: die erste zarte, weiße Blüte! Sie verheißt Glück und Segen fürs kommende Jahr.
Ursula Mauritz
3. Türchen: Fühlen
Advent
ist eine Zeit der
Erschütterung,
in der der Mensch
wach werden soll
zu sich selbst.
Alfred Delp, Jesuit und Mitglied des Kreisauer Kreises im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Er wurde am 2. Februar 1945 hingerichtet
2. Türchen: Basteln
Bald ist Nikolaus! Eine schöne Gelegenheit, kleine Nikoläuse aus Walnüssen zu basteln – und auf der Straße an Fremde zu verschenken. Denn die Freude aufs Fest zu teilen bringt Licht ins Leben der anderen.
Materialien pro Nikolaus
- 1 Walnuss
- zwei kleine naturfarbene Holzperlen
- 1 rote Holzperle
- Pinsel
- roter Acryllack
- Watte
- Kleber
So geht’s
Das obere Drittel der Walnuss rot bemalen. Ist die Farbe trocken, aus der weißen Watte einen dünnen Streifen zupfen und ihn als Borte um den unteren Rand der rot gemalten Nikolausmütze kleben. Jetzt die beiden Holzperlen – das sind die Augen – auf die Nuss kleben und darunter die rote Perle als Nikolausnase. Nun aus der Watte einen langen Bart formen und ankleben.
1. Türchen: Schenken
Zu Beginn der Adventszeit dreht sich für viele alles um die Frage „Habe ich schon alle Weihnachtsgeschenke?“ Aber warum immer etwas kaufen? Wir können etwas so viel Wertvolleres schenken: Zeit. Initiative wie „Zeit statt Zeug“ machen es vor und machen konkrete Vorschläge: Blumen pflanzen statt Blumestrauß oder Waldluft statt Parfum, beispielsweise. Ihnen fällt sicher noch mehr ein!
Doch auch andere geldlose Geschenke können glücklich machen: Der besten Freundin gefällt dieses Bild, das wir eh kaum noch anschauen? Der Cousin hat Interesse an dem Buch, das wir längst ausgelesen haben? Eine gute Gelegenheit, diesen Dingen ein zweites Leben einzuhauchen und anderen eine Freude zu machen!
Und noch etwas können wir ganz leicht Verschenken, Freunden wie Unbekannten: ein Kompliment. „Das ist aber ein schöner Schal!“ Oder: „Dieser Wintermantel sieht einfach toll an Ihnen aus!“ Und die Freude des Fremden ist – versprochen! – mindestens so groß, als hätten Sie ihm das neueste Werk seines Lieblingsautors überreicht.
Impuls zum 1. Advent von P. Brunner SVD
Beim Advent geht es um viel mehr als Glühwein, weiß der Steyler Pater Rüdiger Brunner. Er sieht in seinem Impuls zum ersten Advent auch eine Chance zum Innehalten. Denn was brächte es, wenn Jesus in Bethlehem tausend Mal geboren worden wäre, aber in uns eine Leere bliebe?