Erstellt von Ulla Arens

Warum Jakobo seinen Fußball selber baut

Kinder in Bidi Bidi mit einem selbstgebastelten Ball
Kinder in Bidi-Bidi mit einem selbstgebastelten Ball

Aus Schnur und etwas Plastik knotet Jakobo einen Fußball | Foto: Till Müllenmeister

Jakobo lebt in einem riesigen Flüchtlingslager in Uganda. Sein liebstes Hobby dort: Fußballspielen mit den Freunden

Mit einer Schnur knotet Jakobo ein paar zusammengerollte Plastikbeutel zu einer Kugel, fertig ist der Fußball. Schon kickt er ihn über den staubigen Platz. „Das mache ich am liebsten nach der Schule“, sagt Jakobo und lacht.

Mit einem richtigen Ball hat er noch nie gespielt, so etwas gibt es hier nicht. Also bastelt er sich einfach selbst einen, kein Problem!

Jakobo lebt mit seiner Familie im Flüchtlingslager Bidi Bidi

Der Zwölfjährige stammt aus dem Südsudan, einem Land in Nordafrika. Weil dort verfeindete Gruppen gegeneinander kämpfen, zog er schon vor Jahren mit seiner Mutter und den sieben Geschwistern ins Nachbarland Uganda. Nun leben sie mit mehr als 200.000 anderen Menschen in Bidi Bidi, einem der größten Flüchtlingslager der Welt.

Jakobo geht gerne in die Schule

Hier ist Jakobo in Sicherheit, aber es ist ein ganz anderes Leben als zu Hause: Im Südsudan hatten seine Eltern Vieh und Felder. Hier besitzen die Menschen fast nichts, kaum jemand hat Arbeit.

Für Jakobo kein Grund zum Traurigsein. Schließlich hat er seine Freunde, das Fußball spielen und natürlich die Schule. „Da gehe ich echt gerne hin“, sagt er, als er sich nach dem Spiel neben seine Mutter in den Schatten eines Mangobaumes setzt. „Mein Lieblingsfach ist Mathe.“

Um 7.00 Uhr beginnt der Unterricht

Morgens um sieben beginnt für den Viertklässler der Unterricht. Weil es in Bidi Bidi allerdings nicht genug Schulen gibt, sind die Klassen sehr voll. „Bei mir sitzen 107 Kinder in einem Raum“, erzählt Jakobo. Was er einmal werden will? Das weiß er noch nicht.

Aber eines ist klar: „Wenn in unserer Heimat wieder Frieden herrscht, werden wir dorthin zurückkehren“, sagt Jakobos Mutter.

Noch mehr spannende Artikel findet Ihr in unserer Zeitschrift Pico

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Wie die Steyler in Bidi Bidi helfen

In einem so großen Flüchtlingslager gibt es viel zu tun. Die Steyler Missionare und Schwestern hören sich die Sorgen der Menschen an. Sie leisten medizinische Hilfe, helfen mit einer Ausbildung.

Für die Kinder veranstalten sie Sport- und Musikfeste.

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