Der Holunder ist eine sehr alte und spirituelle Pflanze. Schützende Wirkung sagten schon die Germanen dem „Hollerbusch“ nach: Man glaubte, in ihm wohne die Schutzgöttin Holler oder Holda. Für den guten Hausgeist pflanzte man stets einen Holunder möglichst nah ans Haus. Später tauchte die Göttin in den Märchen der Brüder Grimm als „Frau Holle“ wieder auf.
Holunder kommt in Nordamerika und Europa vor. Er liebt die Nähe von menschlichen Siedlungen und ist weitverbreitet in Hecken, feuchten Wäldern, an Waldrändern, in Steinbrüchen, neben Äckern und an Bauernhöfen.
Im letzten Herbst bekam ich von meiner Schwester eine kleine Flasche selbst gemachten Holundersaft geschenkt. Wie früher, in meiner Kindheit auf dem Land, trinke ich auch heute wieder gerne heißen Früchte- oder Hagebuttentee mit Holundersaft.
Über den dunkelgrünen Blättern leuchten im Juni die cremeweißen Blütendolden, die einen intensiven Geruch ausströmen und viele Insekten anlocken. Bis Oktober sind zunächst grüne, dann schwarze Beeren aus den Blüten geworden. Man muss sie sich mit den Vögeln teilen, zu deren Leibspeise die saftigen Beeren gehören und die für die Verbreitung des Holunders sorgen, indem sie nach dem Festmahl die Samen ausscheiden.
Holunder enthält viele Mineralstoffe: Eisen, Zink, Kalium, Kalzium und Magnesium sowie ätherisches Öl und Vitamine. Der Vitamin-C-Gehalt des Saftes ist ungewöhnlich hoch – sogar nach dem Kochen.
Saft und Tee helfen bei Halsschmerzen, Husten und Fieber. Die Naturheilkunde setzt Beeren zur Linderung von Gicht, Rheuma und Ischias ein.
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