Was leisten die Nieren still und heimlich, Schwester Bernadette?

Frau, Besen, Herbst
Die Nieren sind das Klärwerk unseres Körpers: unverzichtbar und sehr effizient

Die Nieren werden oft unterschätzt. Dabei ginge ohne sie gar nichts. Wie wir ihnen die Arbeit erleichtern, weiß Schwester Bernadette | Foto: Heinz Heiss

Sie sind nicht groß, nur etwa neun bis zwölf Zentimeter, und wiegen jeweils etwa 150 Gramm. Doch die Aufgabe der paarig angelegten Nieren ist enorm: Sie dienen als Klärwerk des Körpers.

Was macht die Nieren so unverzichtbar?

Das Organ, das links und rechts von der Wirbelsäule in der Lendengegend sitzt, filtert täglich rund 1800 Liter Blut. Und bewirkt, dass Gifte und Abfallstoffe, die jeden Tag in unserem Körper entstehen, abgebaut und über den Urin ausgeschieden werden. Auch eingenommene Medikamente werden auf diese Weise entsorgt.

Zusätzlich regulieren die Nieren den Wasser- und Elektrolythaushalt. Überschüssige Flüssigkeiten werden ausgeschieden oder zurückgehalten, sodass sich die Urinproduktion an die Trinkmenge anpasst. Über den Wasser- und Salzhaushalt können die Nieren auch den Blutdruck beeinflussen. Halten sie Wasser zurück, gelangt mehr Flüssigkeit in die Blutgefäße – der Blutdruck steigt. Wenn sie mehr Wasser ausscheiden, sinkt er. Der pH-Wert im Blut wird von den Nieren so beeinflusst, dass das Blut nicht zu sauer oder zu basisch wird.

Und noch etwas macht die Nieren so wichtig: Sie stellen Erythropoetin her, ein Hormon, das die Bildung von roten Blutkörperchen im Knochenmark fördert. Sowie Calcitriol, die aktivere Form von Vitamin D. Es bewirkt, dass im Darm mehr Kalzium und Phosphat aufgenommen werden, und ist darüber hinaus auch für die Immunabwehr wichtig.

Was tut den Nieren gut?

  • Mindestens zwei Liter pro Tag trinken. Damit durchspült man auch die Blase. So kann man die Ausbreitung einer Infektion verhindern.
  • Den Bereich der Nieren und Füße warmhalten. Dabei helfen Fußbäder, die die Beckendurchblutung anregen.
  • Die Abwehrkräfte durch eine ausgewogene vitalstoffreiche, eher basische Ernährung stärken.

Welche Lebensmittel stärken die Nieren?

  • Viel harntreibendes Obst, Gemüse und Gewürze essen, etwa: Kartoffeln, Kürbis, Sellerie, Spargel, Birnen, Erdbeeren, Gurke, Lauch, Schwarze Johannisbeere, Cranberrys, Rosmarin und Wacholder.
  • Kräuter, die der Niere guttun: Goldrute, Brennnessel, Kapuzinerkresse, Petersilie, Liebstöckel, Löwenzahn, Brunnenkresse.

„Halte deine Nieren warm“, lautete der Rat meiner Mutter, und deshalb musste ich das ganze Jahr über Unterhemden tragen. Das fand ich nicht so toll. Heute weiß ich aber, dass es mir einfach guttut, meine Nieren warm zu halten."

Tipps und Tricks mit Heilkräutern, die den Nieren guttun, finden Sie bald an dieser Stelle.

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Lauch

... regt die Nierentätigkeit an. Der hohe Kaliumanteil ist verantwortlich für die Erhöhung der Harnproduktion. Damit wird der Stoffwechsel belebt und einer Nierensteinbildung vorgebeugt. Lauch hat auch eine entschlackende Wirkung.

Cranberries

... bieten pure Beerenkraft für die Blase. Sie enthalten Gerbstoffe, Flavonoide, viel Vitamin C, Mineralien wie Natrium, Phosphor und Kalium. Cranberrys gehören zu den Pflanzen, die die Harnwege desinfizieren, das heißt keimfrei halten. Da Blasenentzündungen sehr häufig vorkommen und die Keime auch von der Harnblase in die Nieren aufsteigen können, eignen sich die Beeren sehr gut zur Vorbeugung. Doch Achtung! Wer Nierensteine hatte, sollte Cranberrys, die viel Oxalsäure enthalten, nur nach ärztlicher Rücksprache nehmen.

Goldrute

...ist die Nummer eins für die Nieren. Sie ist harntreibend, entzündungshemmend und krampflösend. Sie hilft bei der Ausscheidung von Nierensteinen, wirkt schmerzlindernd gegen Bakterien und Pilze und beugt Harnsteinen und Nierengrieß vor. Bei Venenerkrankungen schützt und dichtet sie die Gefäßwände der Kapillaren ab und hemmt dadurch die Ödembildung. Mit ihren Gerbstoffen hilft sie, Wunden, Geschwüre und Hautausschläge zu heilen. Auch als Gurgellösung wirkt sie entzündungshemmend und abschwellend im Mund- und Rachenraum.

 

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